Das Auftaktgeisterspiel

Am gestrigen Abend ging es los und das große Derby am Rhein, das Nachholspiel vom 21. Spieltag, stand an. Am Niederrhein, im Epizentrum der Corona-Epidemie, trafen Borussia Mönchengladbach und der 1. FC Köln aufeinander. Es sollte der Auftakt zu einer unbegrenzten Reihe von Geisterspielen werden, ein Novum in der Liga. Damit hat COVID-19 jetzt auch den Fußball fest im Würggriff und es tun sich dadurch im Moment viele Themen auf, welche aber im Rahmen des kommenden Geisterspieltags noch ausführlich besprochen werden, hier soll es nun einfach nur ums gestrige Derby gehen. Schiedsrichter Deniz Aytekin hatte wieder Schwierigkeiten mit dem Anpfiff, was langsam aber sicher zur Tradition wird. Geisterspiele sind wirklich gewöhnungsbedürftig, wie schon in den ersten Minuten gleich klar wurde. Die erste Viertelstunde ging an die Fohlen, bevor dann langsam die Kölner ein wenig aufwachten. Schon in der ersten Hälfte gab es diskussionswürdige Situation mit Aytekin aber ohne den Kölner Keller, es ist eben leider nicht alles vom Coronavirus betroffen. Nach gut 30 Minuten dann die Tormusik, was völlig skurril war, ohne Publikum. Man ahnt, was dies bedeutete, das 1:0 war gefallen. So blieb es auch bis zur Pause. Danach kam vom FC erst einmal gar nichts mehr und es spielte fast nur noch die Borussia. Nach einer Stunde wurde es dann immerhin lustig, sagte der Stadionsprecher doch die Zuschauerzahl durch. Gut zehn Minuten später dann wieder die Tormusik, diesmal ein Eigentor der Kölner und damit das 2:0, womit doch einiges nach einem Heimsieg in diesem so wichtigen Derby aussah. Wie gesagt, die Kölner bekamen nichts mehr auf die Reihe, wurden dann aber in der Schlussphase vom Fohlen-Keeper eingeladen, den Anschluss zu schießen, dies nahm Mark Uth an und es stand doch sehr überraschend nur noch 2:1. In den allerletzten Spielminuten machten dann endlich die Ultras von Borussia vorm Stadion ordentlich Stimmung, dass so ein klein wenig Derbyfeeling aufkam. Sie konnten dann kurze Zeit später auch den 2:1-Derbysieg feiern. Es war das merkwürdigste Derby, welches ich jemals erlebt habe und ich werde damit nicht alleine gewesen sein.