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Panikmache hilft nicht gegen Panik


Dieses Farbfoto von Thorsten Hülsberg zeigt, wie die Lücken in den Regalen der Lebensmitteldiscounter mit dem Verlauf von COVID-19 immer größer werden.

Die höchstrichterliche Klatsche, welche Jens Spahn (CDU) gerade erst in Sachen Sterbehilfe bekam, ist schon gar kein Thema mehr, hat der Protagonist aus dem Team Armin Laschet (CDU) doch längst ein viel größeres Problem. Eigentlich wird täglich deutlicher, wie massiv er COVID-19 unterschätzt hat, dies konnte man auch bei seiner gestrigen Regierungserklärung gut erkennen. Immer wieder legt er Wert darauf, dass der Mensch immer vor der Wirtschaft käme, was allerdings nur zum Teil erkennbar ist. Nun ist Spahn (CDU) natürlich Gesundheitsminister und nicht der Wirtschaftsminister, warum sein Fokus vor allem im Bereich Medizin anzuordnen sein sollte. Da sieht es allerdings kaum besser aus. Natürlich sollte man in diesen Tagen, wenn das Coronavirus das Thema ist, keine unnötige Panik verbreiten aber genau dort geht es schon los. Denn seit sich Corona nach Nordrhein-Westfalen ausgeweitet hatte und feststand, dass es sich nicht nur auf den Vorfall in Bayern alleine beschränken würde, was übrigens nur logisch war, gibt es in den systemtreuen Medien fast nur noch dieses eine Thema. Da kann schon schnell durchaus Panik entstehen. Außerdem war es der Staat selbst, welcher die Bürger aufrief, Vorräte anzulegen. Dies geschah mit dem Hinweis auf ein passendes Kochbuch noch kurz bevor das Virus auch in Deutschland durchstartete. Da sollte es nicht überraschen, wenn die Menschen in der aktuellen Situation, solche Aktionen sehr ernst nehmen. Jeden Tag bekommt man letztendlich auch nur Informationen für einen Tag. Danach kann es immer wieder ganz anders aussehen, auch in diesem Kontext kann man Hamsterkäufe schon verstehen.

Wahrheiten kommen immer ans Licht

Unabhängig von einer gewissen Panikmache spitzt sich die Lage in Deutschland tatsächlich täglich etwas weiter zu. So waren Hamsterkäufe am Anfang angeblich noch reine, ortsbezogene Geschichten im Bereich Social Media und auf einmal waren sie dann doch Realität. Gestern behauptet Spahn (CDU) dann, es wären Einzelfälle aus der letzten Woche gewesen, dabei haben sich die Lücken in den betroffenen Regalen zu mindestens am Redaktionssitz in dieser einen Woche mindestens verdoppelt. Ein Trend in diesem Kontext, der schon länger unabhängig von COVID-19 zu beobachten ist, sieht folgendermaßen aus. Über Social Media verbreiten sich Nachrichten, welche dann von den systemtreuen Medien zu Fake News oder Echokammerereignissen gemacht werden. Ein oder zwei Tage später tauchen sie dann genau dort, im kritisierten Teil der Medien, als Breaking News auf. Angeblich gibt es auch keine Lebensmittelprobleme, es sind nur kurzzeitige Lieferschwierigkeiten, eben hervorgerufen durch die Hamsterkäufe, die Zentrallager seien voll. Auf Anfrage konnte man aber in der hiesigen ALDI-Filiale keine Angaben machen, wann es sich bessern würde. Bei Medizinprodukten sieht es faktisch jetzt schon verheerend aus. Was Medikamente angeht, wird, übrigens nicht erst seit Corona, im Billigrausch des völligen Globalisierungswahns vieles schon gar nicht mehr in Deutschland produziert. Da reichen schon kleinere Probleme und man sitzt auf dem Trockenen. Dies hat Spahn (CDU) immerhin zum Teil begriffen. Jetzt soll einiges an Produktion wieder in die Europäische Union (EU), die übrigens durch Vergaberecht eine Mitschuld auch an diesem Problem hat, zurückgeholt werden. Beim nächsten größeren Problem wird man dann wahrscheinlich begreifen, dass manche Dinge einfach in Deutschland angesiedelt sein müssten. Man kann nur hoffen, dass es dann nicht schon zu spät ist. Wie schlimm Deutschland auch immer vom Coronavirus noch getroffen wird, zeigt sich wieder klar, wie abgewirtschaftet hier vieles ist und man so nur noch  improvisieren kann. An dieser Stelle gilt es wieder an die Dauermachthaber und ihre Steigbügelhalter, welche es in den letzten 70 Jahren soweit haben kommen lassen, zu erinnern. Man wird sehen, wie nach der Krise alles weitergehen wird, als hätte es diese nie gegeben und man wird sich zusätzlich noch für das tolle Krisenmanagement fleißig selber loben.

Die Folgen der Finanzkrise hat man nie überwunden

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist in diesen Tagen doch sehr ruhig und inhaltslos, wenn es um das Coronavirus geht, schließlich ist sie kurz vor ihrem Ziel und sehr viel mehr Schaden anrichten, kann sie eigentlich auch nicht mehr. Dies sollte man allerdings in Sachen Corona und neuer Flüchtlingskrise noch ein wenig abwarten. Eine der großen Unwahrheiten ihrer Kanzlerschaft, welche sie immer wieder wiederholte, war, wie gut man doch die Finanzkrise gemeistert hätte. In den letzten Tagen müssten nun alle verstanden haben, dass Merkel (CDU) eben für Lügenpolitik steht. Das Beben, welches man in Deutschland schon am Anfang der Epidemie  erleben musste, wie natürlich auch in weiten Teilen des restlichen westlichen Wirtschaftssystems, hat gezeigt, wie geschwächt, um nicht gleich wieder von gescheitert zu sprechen, dieses Wirtschaftssystem noch immer ist. Da bleibt nicht viel hinter all der Kosmetik der letzen Jahre, die Puffer sind längst aufgebraucht. Nicht umsonst der Schwenk in den Ökoraubtierkapitalismus. Dieser kam nur erst einmal etwas zu spät und wird auch nur ein bisschen mehr Zeit bringen. Jetzt bleibt es abzuwarten, ob wärmere Temperaturen Besserung bringen. Wobei es auch schon Menschen, die sich Experten nennen, gibt, die behaupten, der richtig große Ausbruch käme erst im kommenden Herbst und Winter. Dies könnte dann richtig interessant werden. Christian Heinrich Drosten, einer der einflussreichsten Virologen in diesen Tagen, hatte zuletzt eine Rechnung aufgemacht, nach der es bis zu 150.000 Tote geben könnte. Auch wenn er diese Zahl danach auch gleich wieder versuchte zu relativieren, sieht man doch, dass es um einiges geht. An dieser Stelle kann man auch die Zahl der Infizierten hochrechnen. Da dürfte es auch nichts mehr bringen, dass Spahn (CDU) jetzt, wo die Lager leer sind, in Gewissen Bereichen von Medizinprodukten einen Ausfuhrstopp verhängt hat. All dies in Kombination mit den wirtschaftlichen Indikatoren, sowie mit den zunehmenden Problemen, welche durch die Quarantäne entstehen, gibt wohl doch ein wenig Grund zu mindestens für einen Hauch von Panik.


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