· 

Wir werden alle sterben 45 – Das Gedenken


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt einen Friedhof in Schottland.

Der letzte Oktobertag bietet sich doch perfekt dafür an, in diesem Monat noch eine Folge von „Wir werden alle sterben“ unterzubringen. Halloween steht an und ich beginne ganz banal, denn pünktlich zu diesem Fest gibt es in meinem dÜsign-Shop noch bis zum 3. November 2023 ganze 15 Prozent Rabatt auf alles. Genug der Banalitäten. Es ist die Zeit des Jahres, wo man in den verschiedenen Kulturkreisen den Gegangenen gedenkt oder sie auch einfach nur feiert. Bei diesem Thema hat wohl jeder seine ganz eigene Art, wie man mit dem Unaus-weichlichen und den Folgen umgeht. Wobei es, was eben auch die unterschiedliche Heran-gehensweise in den verschiedenen Kulturkreisen zeigt, auch immer etwas mit der jeweiligen Sozialisation zu tun hat. Ich habe mich mit dem Thema gerade auch künstlerisch, vor allem im Bereich Fotografie, lange Jahre auseinandergesetzt und dies letztendlich vom ersten Mo-ment meines künstlerischen Werdegangs an. Ich habe unzählige Friedhöfe in ganz Europa be-sucht, sogar schon Preise mit Arbeiten zu diesem Thema gewonnen. Viel interessanter finde ich allerdings, dass ich schon länger keine Fotografien mehr in diesem Bereich habe entste-hen lassen. Dafür tauchte das Thema zuletzt immer wieder in einigen meiner Gemälde auf und wird auch ein fester Bestandteil der Werkreihe werden, die gerade in Vorbereitung ist. Abseits vom Künstlerischen, ganz privat, fällt mir das Thema sehr schwer, gerade auch jetzt in der nasskalten, dunklen Jahreszeit, welche allgemein eher nicht meine ist. Auch in diesem Jahr habe ich wieder einen guten Freund verloren und kann es einfach nicht verstehen. Ich arbeite gerne mit Logik, mit klaren Strukturen, bei diesem Thema versagt dies alles gänzlich. Meine geliebte Ma ist in den nächsten Tagen genau vor sieben Jahren gegangen und ich werde noch immer wach und denke, dass ich ihr dies und das noch unbedingt erzählen muss oder eine wichtige Frage an sie habe und dann wird mir klar, dass sie schon so lange gar nicht mehr hier ist. Ich glaube, dies wird nie aufhören. Die andere Sei-te dabei ist, würde es jemals aufhören, hätte ich sie wohl vergessen, was völlig undenkbar ist und einfach nur schrecklich wäre. Dies alles zeigt mir dann wieder, dass ich diese ganzen, allgemeingültigen, meistens natürlich religiös geprägten Gedenktage einfach gar nicht brauche. Es sind die alltäglichen Dinge, die mir ausreichen, Musikstücke, gewisse Orte und vieles mehr, die ich mit den lieben Menschen verbinde, die nun an einem andren Ort sind. Ob wir uns dort irgendwann wiedersehen werden, nie-mand weiß es und auch dies ist gut so. All dies zeigt aber selbstverständlich auch wieder, wie wichtig es ist, sich mit lieben Men-schen jeden Tag schöne Momente zu schaffen, an die man sich später erinnern kann, womit sich am Ende wieder der Kreis schließt und es heißt: Carpe Diem!


Kommentar schreiben

Kommentare: 0