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Ein fragwürdiges Comeback


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt Karlsruhe mit Mess von oben.

Nur noch wenige Wochen und dann nimmt der Fußballwahnsinn auch schon wieder seinen vollen Lauf. Die Vorboten der Saison 2023 / 2024 sind dabei natürlich längst zu erkennen. Das große Schauspiel in Sachen FC Bayern München läuft schon länger wieder auf Hochtouren und wird von den üblichen Verdächtigen in den Mainstreammedien bestens orchestriert bzw. erst ermöglicht. Mit Sport hat dies in den allermeisten Fällen, wenn überhaupt, nur am Rande zu tun, warum es hier auch keine weitere Rolle spielen soll. Es zeigt aber natürlich, wie der Ausverkauf ungebremst fortgesetzt wird. Da man die überwiegenden Schattenseiten dieses Umgangs mit dieser wunder-vollen Sportart längst kennt, können die Verantwortlichen sich später, wenn die Konsequenzen wieder spürbar werden, nicht überrascht geben, handeln sie doch vorsätzlich. Ein gutes Beispiel, wobei man im beschrieben Kontext doch eigentlich eher von einem schlechten reden sollte, konnte man in der letzten Woche im Karlsruher Hardtwald erleben, womit in dieser Woche der Fokus hier ausnahmsweise auf die 2. Liga, die schon am kommenden Freitag startet, gerichtet ist und der Der BALLacker noch etwas im Südwesten unterwegs bleibt. Es war der 3. November 2018, da verabschiedete sich der Karlsruher SC mit seinem Anhang und mit einem 2:1, damals noch in der 3. Liga, gegen die Würzburger Kickers vom altehrwürdigen Wildparkstadion. Seither wurde fleißig gebuddelt und mehr, so dass man am ver-gangenen Mittwoch den neuen Wildpark eröffnen konnte. Im Freundschaftsspiel gegen den Liverpool FC gab es ein 2:4, wobei es bis zum Ende der regulären Spielzeit 2:2 stand und es zum Schluss hin doch eher nach einem KSC-Sieg aussah. So muss man jetzt hoffen, dass das Ergebnis kein schlechtes Omen war. Das alte Stadion war einer dieser Fußballkulttempel und fast fünf Jahre und viele Millionen Euros später, hat sich dieses Bild doch nachhaltig verändert und es gibt Punkte, warum man dabei nicht unbedingt von einer Verbesserung sprechen kann. Worauf man sich in Sachen moderner Fußball einstellen soll, zeigte sich ebenfalls dort in Karlsruhe. Die Logenkapazität wurde gut verfünffacht, da kann man sich dann für 10.000 Euro für ein Dinner zum Livespiel einbuchen. Man braucht kaum erklären, dass dies mit dem wahren Stadionerlebnis rein gar nichts mehr zu tun hat. So wird man dort wohl auch eher keine wahren Fans finden. Spätestens an dieser Stelle beginnen dann die Probleme im Kontext Ausverkauf. Zu mal diese Plätze für gutbetuchte Fußballtouris der Mannschaft nur etwas bringen dürften, wenn große Gegner anstehen und der Support von dort dann auch eher minimalistisch ausfallen wird. Ansonsten, wenn es Alltagskost gibt, müssen es die echten Fans wieder richten. Da passt etwas nicht und dies kann auch niemals passend gemacht werden, außer man kehrt endlich wieder zu Herz und Seele dieses Sports zurück, was noch vieles mehr verbessern würde, allerdings von den Verantwortlichen offensichtlich nicht gewollt ist. Dies wiederum hat natürlich alles nicht nur mit dem KSC zu tun, sondern gilt es letztendlich, mehr oder weniger, für alle Profiteams.


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