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Mit peinlicher Langeweile langsam in die Sommerpause


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt GÄHN über zwei Zeilen in den deutschen Nationalfarben.

Die Ära von Bundestrainer Hansi Flick ist geprägt von Tiefpunkten und so setzt er einfach nur den Weg seines Vorgängers fort, was eine ganz eigene Geschichte ist. Bislang, auch dies ist eine Fortsetzung, quatschten die Mainstreammedien es schön. Jetzt, seitdem Schauspiel gegen die Ukraine, ist es allerdings plötzlich ein Problem, dabei passte das 3:3 von der Weser doch perfekt zum erklärten „Miteinander“ des Spiels. Am vergangenen Freitag ging es dann gegen Polen und eigentlich sollte es nun ernst werden, denn ansonsten würde das DFB-Team noch mehr in der Bedeutungslosigkeit versinken, wie ehemalige Volksparteien, Kirchen und Gewerkschaften. Wobei sich dabei die Verantwort-lichen alle für so clever halten und meinen, es würde ausreichen, den Menschen einen von Veränderung vorzuschwurbeln, während man mit dem alten Mist einfach weiter-macht. Am Ende ist die Enttäuschung dann immer groß, wenn die Ablehnung, in welcher Form auch immer, noch größer wird. In einer Leistungsgesellschaft, die Leistung perma-nent zu verweigern, wie eben auch bei der DFB-Auswahl, passt eben nicht. Längst ver-sucht man es mittlerweile schon mit anderen Einnahmequellen und Produkten, damit man Ausfälle kompensieren kann. Da kann man den Bogen von den U-Mannschaften bis zum Frauenfußball, mit dem man dann bald schon nächtelang in den Staatsmedien berieselt wird, spannen. Was das nächste eigene Thema wäre. Um noch einen Moment bei den Mainstreammedien zu bleiben, stehen vor allem dort aktuell die Special Olympics im Fokus und man schreibt sich Inklusion ganz groß auf die Fahnen. Wie dies damit zusammenpasst, dass ein Antonio Rüdiger auch im Spiel gegen Polen in Warschau im Nationalstadion, ohne Kritik für seine „Spasti“-Diskriminierung von unzähligen Menschen mit Behinderung, weiterhin auflaufen konnte, ist nicht wirklich nach-vollziehbar, legt aber den Verdacht der Heuchelei sehr nah. Vor dem angesprochenen Freundschaftsspiel selbst, welches live in der ARD zu sehen war, bestand wieder die übliche Verwechslungsgefahr mit dem FCB-TV, ein Teil des Problems, nicht nur in Bezug darauf, dass es nun auch noch mit ganz großer Langeweile in die Sommerpause gehen soll. Schon das ganze Geschwur-bel vorm Anpfiff, es kann einfach niemand mehr hören. Wie man dies alles in einem Jahr drehen möchte, bleibt offen bzw. unter normalen Umständen unmöglich aber im Fußball, dass hat die letzte Saison wieder sehr deutlich gezeigt, ist leider alles möglich und dies offensichtlich, weil es genau so angelegt ist.

Es blieb erbärmlich

Das erste Highlight in der polnischen Hauptstadt gab es dann in der 16. Minute mit einer Spielunterbrechung, denn die polnische 16, Jakub Blaszczykowski, wurde verabschiedet. Nicht nur dieses Karriereende von Kuba zeigte, wie gute Stimmung im Fußball geht, kennt man von der DFB-Elf verdientermaßen schließlich schon sehr lange nicht mehr. Wobei ein Highlight war auch dieses Spiel im Ganzen nicht wirklich, die Vorteile lagen dabei aber glasklar bei der Heimmannschaft, alles andere hätte allerdings auch überrascht. Nach einer halben Stunde war es soweit und es stand 1:0 und auch das Gequatsche davon, endlich wieder ohne Ge-gentreffer zu spielen, hatte sich für die DFB-Auswahl direkt wieder erledigt. ARD-Moderator Tom Bartels lieferte wieder die üb-lichen Ausreden, welche ebenfalls, einfach niemand mehr hören mag. Man fragte sich, ob es ihm nicht peinlich war, wieder da-von zu quatschen, dass das DFB-Team nicht eingespielt sei. Im zweiten Durchgang dann wieder das alte Lied vom deutschen Chancentod, auch von Joshua Kimmich kennt man es, trotzdem wieder die große Lobhudelei von Bartels, ohne Worte. Übrigens, Kampf und Einsatz, wie im Vorfeld vom DFB-Team gefordert, gab es auch, allerdings von den Polen. Man sieht, für wahre Fans aus Deutschland wurde in Warschau wieder rein gar nichts geboten und da war schon eine Stunde auf der Uhr. Nun schwoll auch Bartels etwas der Kamm, was viel übers Spiel aussagte. Dann blieb nur noch eine Viertelstunde und das Spiel war längst nicht mehr zu retten. Auch die Sponsoren sollten sich jetzt langsam überlegen, wie lange sie solches Desinteresse am Fußball noch bezahlen wollen und so damit natürlich in Verbindung gebracht werden. Am Ende stand ein hochverdienter 1:0-Sieg für Polen und Deutschland bleibt auch im Fußball eine Blamage, einfach nur erbärmlich, allerdings abermals auch nichts Neues. Der DFB bleibt im freien Fall, wie zu Beginn beschrieben. Auch die Laberei nachdem Spiel bot natürlich nichts Neues, warum man diese Peinlichkeiten wirklich nicht mehr kommentieren muss. Morgen geht es dann auf Schalke gegen Kolumbien weiter und man ahnt, was die Übertragung bei RTL bieten wird. So traurig der Schalker Abstieg war, so passend ist ein Spiel in einem Sta-dion der 2. Liga für Deutschland. Im Ganzen von der Spielklasse her wahrscheinlich sogar noch etwas zu hoch.


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