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Letzte nationale Entscheidungen und ein vorletzter internationaler Titel


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt Stuttgart im WM-Fieber 2006.

Am Samstagabend steht mit dem Champions League-Finale noch ein allerletzter Titel an aber auch die Woche war schon wieder voll mit Fußball und so ging es gleich Montag schon mit der Relegation weiter. Die Spannung hielt sich dabei nach den Geschehnissen der Woche zuvor doch ziemlich in Grenzen, so endete die Partie VfB Stuttgart gegen den Hamburger SV am vergangenen Donnerstag 3:0, womit im Volksparkstadion ein Wunder für den HSV her musste und die bietet der Profifußball fast gar nicht mehr. Auch die Rückrunde der Relegation gab es wieder komplett live bei sat1 und dies mit den üblichen Gesichtern. Nach guten fünf Minuten stand es dann schon einmal 1:0. Dies alles auf ganz frischem Rasen, denn in der Woche vorher war Metallica mit Anhang gleich zweimal zu Besuch, was der Rasen nicht überlebte. Eine ordentliche Pyroshow war bei dieser Begegnung selbstverständlich gesetzt. Schiedsrichter in Hamburg war übrigens Bastian Dankert und im Kölner Keller gab ausge-rechnet Felix Zwayer den Ton an. Beides Positionen, welche zuletzt nicht unerheblich Einfluss hatten. Nach einer guten Viertelstunde kam dann eigentlich der Dämpfer für den Dino mit dem 1:1, allerdings sah Zwayer dies anders und so kassierte er den Ausgleich. Stuttgart kam nun besser ins Spiel, konnte aber bis zur Pause nicht mehr ausgleichen. Ein Treffer pro Halbzeit reichte dem HSV allerdings auch nicht im Ansatz, es hätten zwei pro Halbzeit sein müssen, wenn man noch ohne Verlängerung aufsteigen wollte. Unmittelbar nach Wiederanpfiff dann aber tatsächlich das 1:1. Jetzt brauchten die Hamburger allein drei Treffer für die Verlängerung. Nach etwas über einer Stunde dann ein Hamburger Geschenk zum 1:2, womit der Kick gedreht war und langsam alles erledigt schien, was sich auch gleich mit heftigsten Auseinandersetzungen auf dem Platz zeigte. Das Absteigen der Schwaben wäre nun wirklich ein Wunder gewesen. Am Ende einer ewigen Nachspielzeit der 1:3-Endstand, eigentlich war aber zur Pause schon alles gegessen und damit wurde es etwas langweilig zum Ende hin. Die Schwaben blieben somit erstklassig, Gratulation! Der HSV kann offensichtlich nicht aufstei-gen, wobei die Umständen in diesem Jahr natürlich auch fraglich waren, was aber nichts mit der Relegation zu tun hatte, son-dern mit dem Abschluss in der 2. Liga. Interessant war noch der massive Polizeiauflauf nach Abpfiff, was auch immer dieser sollte, war es auf den Rängen doch völlig friedlich. In Wiesbaden dauerte es eine ewige Zeit, bis die Staatsmacht anrückte, da war es längst völlig aus dem Ruder gelaufen und in Hamburg ohne Not ein Großaufgebot auf den Rängen und dem Platz. Alles Geschichte, schließlich ging es am Dienstag schon auf der Bielefelder Alm weiter. Dort sah alles ebenso planmäßig aus, siegte der SV Wehen Wiesbaden gegen Arminia Bielefeld am vergangenen Freitag doch mit 4:0.

Am Ende wieder keine Überraschungen

Aus den geschilderten Gründen, waren die Blicke in Bielefeld eher auf die Tribünen und weniger aufs Spielfeld gerichtet. Auf den Tribünen merkte man auf Bielefelder Seite ein klares Kontra gegen alle Spieler außer Fabian Klos aber natürlich ebenso Support für die Arminia an sich. Die Gäste starteten mit feiner Pyro. Sonst lief es ähnlich, wie man es am Vortag im Volksparkstadion er-lebte. Noch etwas schneller, keine fünf Minuten auf der Uhr und natürlich Klos mit dem 1:0. Spannungseuphorie bei sat1, auch dies kannte man so von der frühen Hamburger Führung gut 24 Stunden zuvor und man weiß, wie es dort ausging. Dazu passte, dass gut eine halbe Stunde später bereits das 1:1 fiel. Dann auch noch in der ersten Nachspielzeit das 1:2, womit das Spiel so-gar noch früher gedreht war und so alles sehr ähnlich, im Vergleich zum  Vorabend, aussah. Auch zum Beginn des zweiten Durchgangs war es übrigens auf den Rängen noch ruhig. Ansonsten machte sich natürlich wieder immer mehr Langeweile breit und  auch die Relegation passte sich dem völlig überraschungslosen Verlauf der Saison an. Schade, dass man auch diese Chance nicht nutzte. Nur weil hier immer wieder auf die ständige Eigenwerbung beim Fußball bei RTL etc. hingewiesen wird, muss dies auch in Sachen sat1 getan werden, es war dort ebenfalls einfach nur völlig nervend. Der Raum der Möglichkeiten dafür, bei den beiden Rückspielen, sagte selbstverständlich viel über das Niveau der Partien aus. Am Ende blieb es beim 1:2, womit die Arminia weiter abrutschte und Wiesbaden es in die 2. Liga schaffte, Gratulation! Stichwort Eigenwerbung, kurz etwas zu Der BALLacker, wo es kommende Saison, wie gehabt, weitergehen wird, mehr hat die Bundesliga einfach nicht verdient, auch dies zeigte sich wieder ganz deutlich. Damit bleibt es vor allem ein sehr kritischer Blick aber dies könnten die Verantwortlichen natürlich ein-grenzen, wenn sie mehr Normalität einkehren lassen würden, wo aber wohl eher nicht mit zu rechnen ist. Zum Ende stand dann am Mittwochabend noch das Finale der Conference League in Prag an und die AC Florenz traf auf West Ham United. Die Ent-scheidung dieses Titelrennens, welche es erst zum zweiten Mal gab, konnte man live auf Nitro verfolgen. Dazu muss man kurz zurück zu den vier Relegationsspielen kehren, wo man immerhin noch lobend erwähnen muss, dass bei zweimal 6:1 jeweils am Ende die Schiris keinen maßgeblichen Einfluss hatten, dies sollte in Prag anders aussehen. Zum Schluss stand ein 1:2, womit die Hammers der zweite Titelträger dieses neuen Wettbewerbs wurden. Allerdings außerordentlich glücklich, denn der VAR hatte einen ordentlichen Anteil an dieser Titelvergabe gehabt. Somit schloss sich der Kreis zum Ausverkauf auch auf europäische Ebe-ne wunderbar. Festzuhalten bleibt schließlich noch, dass Italien zum zweiten Mal hintereinander ein europäisches Finale vergeig-te, wobei es bei der AS Rom noch komplett verdient war. Letzte Chance für Italien ist dann am kommenden Samstag in Istanbul im Finale der Champions League. Danach geht es in enger Taktung in Sachen Fußball weiter, so lohnt es sich also hier am Ball zu bleiben.


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