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Wir werden alle sterben 39 – 112 kann Leben retten


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt die Rückseite eines Feuerwehrautos mit der 112 und dem Hinweis auf die Rettungsgasse.

Natürlich sind Rettungsgassen lebenswichtig, gar keine Frage aber nicht nur diese. Heute soll noch einmal mein Kurzaufenthalt im Krankenhaus vor einigen Wochen das Thema sein und dabei vor allem die Art, wie ich dort hingelangte. Schon seit einiger Zeit wird in den Mainstreammedien sinngemäß darauf hingewiesen, dass man es sich doch bitte dreimal überlegen sollte, bevor man bei gesundheitlichen Problemen über die 112 einen Notruf absetzt. Wenn die Küche brennt, würde wohl niemand kalkulieren und überlegen, ob man den Brand vielleicht noch irgendwie selber in den Griff bekommt, man würde stattdessen direkt die 112 wählen. Dies ist auch genau richtig. Ich hatte in einem ehemaligen Atelier einst plötzlich eine Rauchentwicklung und konnte nicht zuordnen, wo diese herkam. Dort war vieles mit Holz verkleidet und ich vermutete dahinter einen Schwelbrand und rief die Feuerwehr, was einen veritablen Feuerwehreinsatz zur Folge hatte. Am Ende stellte sich heraus, dass bei einem alten Kühlschrank, der lange nicht benutzt wurde, stark erhitzter Staub diesen Qualm verursacht hatte und keine Gefahr bestand. Mir war es ziemlich unangenehm, während die Einsatzkräfte mir klarmachten, dass ich genau richtig gehandelt hätte. Vor einigen Wochen saß ich dann sonntags hier in der Traumruine und bekam plötzlich immer schlechter Luft. Irgendwann war mir klar, ich werde es wahrscheinlich nicht aushalten, bis montags die Arztpraxen wieder öffnen. Im Hinterkopf immer die Berichte wegen unnötiger Rettungseinsätze. Irgendwann beschloss ich, das Wichtigste zu packen und mir ein Taxi zu rufen, damit ich in die Notaufnahme komme. Genau mit diesem Weg hatte ich übrigens einige Jahre zuvor richtig schlechte Erfahrungen gemacht, was aber ein Thema für sich ist. Beim Packen merkte ich, dass ich kaum noch zwei Schritte gehen konnte und somit gar nicht mehr zum Taxi kommen würde. Trotzdem rief ich erst den ärztlichen Notruf (116117) an, wo man mir allerdings direkt die 112 empfahl. Dann lief alles ganz toll, daher auch hier noch einmal der Dank an alle Rettungskräfte und die Leitstelle. Im Nu waren die Sanitäter und eine Notärztin hier, dann ging es auch schon ab in den Rettungswagen und eben in die Klinik. Ich weiß nicht, vermutet aber nichts Gutes, was passiert wäre, wenn ich noch länger gewartet und überlegt hätte. Daher finde ich die angesprochenen Berichte zur 112 doch eher (lebens)gefährlich und kann nur jedem empfehlen, im Notfall diese Nummer zu rufen und finde es bedenklich, wenn die Politik darüber nachdenkt, dafür eine Gebühr zu erheben. Dies zeigt aber natürlich, was offensichtlich der tatsächlich Antrieb hinter solchen Berichten ist. Immer wieder sparen, auch wenn es zur Gefahr für Menschen wird. Da muss man wohl nicht diskutieren, dass wieder einmal am völlig falschen Ende gespart werden soll. Passt auf euch auf und Carpe Diem.


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