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Ein ganz normales Fußballwochenende?


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt sein BALLacker-dÜsign: Kampfspiel.

Um diese Frage zu beantworten, müsste man natürlich erst einmal klären, was nor-mal ist und da bleibt auch in der Bundesliga allgemein schon nicht viel. Immerhin war die Ansetzung des 23. Spieltags wieder eine halbwegs normale und bot Optio-nen auf einige Kampfspiele und damit auf Spannung. Freitag ging es, wie gewohnt, mit der Abendpartie los. So trafen Borussia Dortmund und RB Leipzig aufeinander, ein Spiel, welches durchaus Problempotenzial bot. Nach einer Viertelstunde ging es aber erst einmal mit einem allgemeinen Problem los und das traumhafte 1:0 wurde mit Unterstützung des Kölner Kellers von Schiedsrichter Sven Jablonski wegen Handspiel kassiert. Es bleibt halt die  bekannte, wohl gewollte, Problematik. Kurz danach ein klarer Elfer für den BVB, der dann tatsächlich das 1:0 brachte. Etwas vor der Halbzeit folgte der verdiente 2:0-Pausenstand. Der zweite Durchgang be-gann mit Pyro und mehr sollte für lange Zeit nicht mehr passieren. Erst auf dem Weg in die Schlussphase dann der Anschlusstreffer zum 2:1. Am Ende dezimierten sich die Antitraditionalisten noch selbst durch eine Verletzung von Xaver Schlager in Kombination mit einem erschöpften Wech-selkontingent. Vorm Ende der regulären Spielzeit, dann der Jingle zum Übertragungsende der ARD-Sportschau-App. 90 Minuten störungsfreie Übertragung scheinen offensichtlich einfach nicht möglich zu sein, was für ein Armutszeugnis und da haben wir noch nicht über Reporter Armin Lehmann gesprochen. Es blieb am Ende bei einem verdienten 2:1-Sieg, welcher noch viel Luft nach oben ließ, wollte man von normalem Niveau sprechen. Übrigens schon Anfang April steht dieser Kick in Sachsen wieder an, dann im Pokal.  Der Samstag war auch wieder normal voll, was positiv zu bewerten ist. Vor der Konferenz in der ARD-Sport-schau-App garantierte Lisa Tellers dort großspurig, dass man nichts verpassen würde. Eine sehr mutige Garantie, klappte es bis-her doch eher nicht. Nachdem es am Freitag, aus den bekannten Gründen, noch etwas an Tradition fehlte, fand man diese am Samstagnachmittag geballt, zum Beispiel beim 1. FC Union Berlin gegen den 1. FC Köln. Leider fehlten in  Köpenick die Tore, womit auch schon alles über ein Spiel, von dem man viel mehr erwartet hatte, gesagt ist. Ein Revierderby, ein pures Kellerduell gab es mit dem VfL Bochum gegen Schalke 04 zum genannten Termin ebenfalls. Dort gab es natürlich nicht nur zum Auftakt Pyro. Dies war dann auch alles, was erst einmal Freude brachte. Eigentlich erst mit dem Pausenpfiff dann ein Murmeleigentor zum 0:1-Halbzeitstand. Ein Viertel aller Tore in den ersten Durchgängen, was für ein mauer Start am Samstagnachmittag. Dazu passte es, dass erst in der Schlussphase das 0:2 fiel und kurz danach kassierte Schiri Felix Brych noch das 1:2. So stand am Ende ein 0:2, der nächste Sieg von S04, womit sie die rote Laterne an Bochum abgaben.

Nichts verpasst

Samstagsnachmittag gab es auch noch die Begegnung zwischen dem FSV Mainz 05 und 1899 Hoffenheim. Nach über einer hal-ben Stunde gab es dort erst das erste Tor, insgesamt der dritte Treffer, aufgeteilt auf nur zwei Spiele, sprach, wie schon ange-deutet, nicht für die ersten Durchgänge, natürlich war es das 1:0 und später der Pausenstand. Nach einer Stunde diesmal der zweite Treffer aller zweiten Durchgänge, der aber nicht zum 2:0 führte, denn es war Abseits. Am Ende blieb es bei einem völlig ermüdenden 1:0, womit der freie Fall der SAP-ler auch mit neuem Trainer munter weitergeht. Ebenso zu diesem Nachmittagster-min trafen sich Borussia Mönchengladbach und der SC Freiburg am Niederrhein und boten im ersten Durchgang auch keine Tore. Nach einer guten Stunde dann eigentlich ein Elfmeter für die Fohlen von Schiedsrichter Benjamin Brand, den der ableh-nungswürdige Kölner Keller aber erst einmal an den Monitor lenkte und so gab es keinen Elfer und es blieb weiterhin torlos. Fast ganz am Ende wurde die Fohlenelf dann noch dezimiert, es änderte aber nichts an der nächsten eher öden Nullnummer des Nachmittags. Zum Abschluss der Samstagsnachmittagsspiele empfing der FC Augsburg dann noch Werder Bremen. Dort gab es den ersten frühen Treffer am Samstag und zwar zum 1:0. Nach einer guten Viertelstunde fiel dann mit dem 1:1 auch der zweite Treffer am Samstag im Schwabenland. Mehr passierte bis zur Pause nicht, es reichte bis dahin aber für den Titel des torreichsten Spiels am Samstagnachmittag. Diesen Titel baute man dort direkt nach der Pause mit der erneuten Führung für den FCA aus. Dies war es dort dann aber auch und so wurde das 2:1 am Ende zum Schlussstand. Wer mitgezählt hat, es war auch tatsächlich das torreichste Spiel am ganzen Samstagnachmittag. Schon die normale Langeweile, welche die Bundesliga zuletzt so oft prägte und kaum etwas von der erhofften Spannung. Zur Sportschau-App, wo es natürlich wieder eine kleine Störung mit dem Jingle gab, muss man sagen, dass man selbst bei größeren Störungen, wohl eher nichts verpasst hätte.

Die letzte Hoffnung

Am Samstagabend gab es dann mit der Begegnung zwischen dem VfB Stuttgart und dem FC Bayern München wieder wirklich kein Topspiel. Natürlich lag nun auf den verbliebenen drei Partien die letzte Hoffnung für diesen Spieltag. In Stuttgart gab es dann auch wieder Pyro und wenig mehr, bis kurz vor der Pause der 0:1-Halbzeitstand fiel. Der zweite Durchgang wurde dann wieder mit Pyro gestartet. Nach einer guten Stunde dann das 0:2 und die Langeweile wuchs wieder immer mehr an. Kurz vorm Ende dann noch aus dem Nichts der 1:2-Endstand. Völlig überraschend, für all die, welche ständig von Spannung in der Liga schwurbeln, bleibt der FCB natürlich weiterhin an der Spitze der Tabelle. Der Fußballsonntag wurde dann im Rheinland eröffnet, wo Bayer 04 Leverkusen und Hertha BSC Berlin aufeinandertrafen. Familientag, ausverkauft, die Voraussetzungen hätten schlechter sein können. Da passte es, dass es keine Viertelstunde bis zum 1:0 dauerte. Fast zehn Minuten später auch schon das 2:0. So sah es richtig gut aus, es hätte aber doch noch mehr werden müssen, es wollte aber keiner mehr rein gehen aber es gab schließlich noch den zweiten Durchgang. Bevor es darum geht, noch kurz Neues vom faktenbasierten Qualitätsjournalismus, womit man sich bei der ARD so gerne selbstbeweihräuchert. In der Sportschau-App erzählte Reporter Tim Wichmann die ganze Zeit vom Stadion in Manfort, keine Ahnung, wo er war, gespielt wurde, wie immer, im Leverkusener Stadtteil Küppersteg. Nach einer Stunde endlich wieder Tore und es begann mit dem 3:0, dann folgte das 3:1 mit einem Foulelfmeter. Dies ließ der SVB nicht lange auf sich sitzen und erhöhte kurz danach auf den 4:1-Endstand. Nachdem Freitag und Samstag leider wieder die aktuelle Normalität der Bundesliga zeigten, was kein Lob ist, erlebte man am Rhein endlich ein richtig gutes Spiel, an diesem ersten Spieltag im März, was nicht nur an den vielen Toren lag. Den abschließenden Kick des Sonntags gab es in der Auto-skandalstadt mit der Partie zwischen dem VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt, wo die Latte nun richtig hoch hing. Aufs Tor bezogen, zu hoch und so musste erst einmal SGE-Keeper Kevin Trapp sein Gehäuse reparieren. Dann dauerte es am Mittel-landkanal nur gute zehn Minuten bis sich alle, von Schiedsrichter Daniel Schlager bis zum Reporter, ganz einig waren, dass es wegen Abseits kein 1:0 gab, selbst die Tormusik blieb aus. Nach der üblichen, gefühlten Ewigkeit dann die Überraschung aus dem Kölner Keller und der Treffer zählte doch. Gute zehn Minuten später dann aber auch schon das 1:1. Man konnte sagen, dass es auch bei diesem Kick gut begann. Nach nur drei Minuten hatte die Eintracht das Spiel auch schon gedreht und es stand 1:2. Kurz vor der Pause glichen die Wölfe dann mit dem 2:2-Halbzeitstand aus, so wurde der Sonntag zunehmend der Tag, der wirklich zu gebrauchen war. Man sollte ein Spiel allerdings nie vor dem Abpfiff loben, denn die zweite Hälfte schwächelte massiv. Dazu passte, dass die Sportschau-App wieder ordentliche Aussetzer hatte. 20 Minuten vorm Ende noch ein Abseitstreffer für die Adler und dann endete es mit dem 2:2, wobei man den Schlusspfiff, durch die bekannten Unzulänglichkeiten in der Sportschau-App, verpasste. Man muss nun hoffen, dass diese Art der Normalität im Oberhaus des Fußballs bald wieder durch Fußballspaß ersetzt wird.


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