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Schwerer Krawall


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt den Süden Frankreichs.

In der letzten Woche starteten die internationalen Vereinswettbewerbe richtig durch, worauf sich hier immer wieder bezogen wird. Einen negativen Höhepunkt gab es dabei im eigentlich sonnig, schönen Südfrankreich, wo sich in Nizza die Heimfans und Teile des Kölner Anhangs böse Ausschreitungen lieferten. Nach einer ersten Bilanz gab es über 30 Verletzte und einen Schwerverletzten. Trotz des so verengten Spielplans war der 6. Spieltag noch einmal normal angeordnet, was sich zum Ende dieser Woche ändern wird. Letzten Freitag begann alles aber wieder mit einem Abendspiel ganz im Norden der Republik. Dafür trafen Werder Bremen und der FC Augsburg an der Weser aufeinander. Man ist leider nicht mehr überrascht, dass auch dieser Spieltag eher negativ begann. Mit einem 0:1 siegte der Außenseiter und im Mittelpunkt stand eine inakzeptable Leistung von Schiedsrichter Martin Petersen. Wieder ein kassierter Treffer, ein Handelfmeter, welcher der übliche Witz war, wenn es bei all dem am Ende zu einem kleinen Platzsturm kommt, darf man sich wirklich nicht mehr wundern. Die Vorzeichen für diesen Spieltag waren damit gleich aufgezeigt. In einer Zeit, wo Fußball noch ganz anders funktionierte, waren die Begegnungen zwischen dem FC Bayern München und dem VfB Stuttgart wirkliche Highlights. In der Gegenwart, am vergangenen Samstag sah dies ganz anders aus und so stand zur Pause ein absolut ödes 1:0. Nach der Pause dann der Ausgleich, der aber kassiert wurde, womit man erahnen konnte, wie es unter Schiedsrichter Christian Dingert weiter ablaufen sollte. Genau in diesem Stil ging es dann bis zum Ende weiter, so wurde auch noch ein weiteres Stuttgarter Tor kas-siert, ebenfalls ein Grund, warum der 2:2-Endstand wieder nur ein schlechter Witz war, auch in Bezug auf die Punkteteilung. Dies hatte natürlich nichts damit zu tun, dass der FCB unter der Woche ebenfalls international unterwegs war. RB Leipzig, für die es international noch weiter bergab ging, empfing am Samstagnachmittag Borussia Dortmund, für die es auf der europäischen Bühne gut lief. Bei den Antitraditionalisten hatte der freie Fall mittlerweile Folgen und so ist Marco Rose nun der neue Coach beim Brauseclub. Rose musste somit zum Auftakt gegen seinen Ex-Club ran und schon zur Pause sah man ein eher überrasch-endes 2:0. Ein Hammer war dieses Spiel allerdings auch nicht, was ebenso im zweiten Durchgang nicht wirklich besser wurde. Am Ende stand sogar ein 3:0, womit es beim BVB weiter nicht ganz rund läuft. Bei Eintracht Frankfurt sind die Probleme in diesen Tagen mächtig groß, was auch der missglückte Start ins internationale Geschäft unterstrich. Am Samstagnachmittag empfing die SGE den gebeutelten VfL Wolfsburg. Die einzige Aufregung im ersten Durchgang boten Flitzer, die aber sehr schnell abgeräumt waren, ansonsten war es ein torloser Grottenkick. Hier änderte sich nach der Pause ebenfalls kaum etwas, allerdings gab es noch einen Treffer für die Wölfe und es endete daher 0:1. Gleich der nächste Sieg, an diesem Termin, eines Trainers gegen sein ehemaliges Team.

Immer neue Tiefpunkte

In der Hauptstadt empfing Hertha BSC Berlin am Samstagnachmittag Bayer 04 Leverkusen, wo sich die Talfahrt international in der letzten Woche ebenfalls fortgesetzt hatte. Der Druck für den SVB steigt nun natürlich immer schneller, da machte es eine torlose erste Hälfte nicht besser. Dann auch noch ein Abseitstreffer für die Hertha, was schon eine Tendenz erahnen ließ. Kurz danach dann allerdings doch das 0:1. Am Ende sollte es aber mit einem 2:2 wieder nicht wirklich reichen und Hertha bekam einen Handelfer von Schiri Benjamin Brand geklaut, womit Leverkusen letztendlich sogar noch mit einem blauen Auge davon gekommen war. Samstagnachmittag ging aber auch ohne internationale Vorbelastungen, so mit der Partie zwischen 1899 Hoffenheim und dem FSV Mainz 05. Auch eine gähnend langweilige Veranstaltung in Sinsheim während der ersten 45 Minuten, wobei Schiri Daniel Schlager alles dagegen tat und die Mainzer dezimierte und mit Support des Kölner Kellers noch einen Elfer für 1899 dazu packte, der aber daneben ging. Der Platzverweis sollte sich in der zweiten Hälfte aber auszahlen und so endete es 4:1. Womit wieder klar war, wer diesen Spieltag am Ende vor allem entschied und es waren in der Regel nicht die Teams selbst. Auch beim Revierderby am Samstagabend gab es keinen Bezug zum internationalen Geschäft. Man war gespannt, was Schalke 04 gegen den VfL Bochum bieten sollte. Vor allem schon einmal massiv Pyro im Bochumer Block, auf dem Platz brannte hin-gegen eher gar nichts. In Kombination mit der Schiedsrichterleistung von Felix Zwayer, die bei ihm halt wirklich nicht mehr überrascht, reihte sich dieses Spiel nahtlos in einen Spieltag ein, der einen neuen Tiefpunkt in dieser Saison setzte. Am Ende stand ein 3:1, was nur leider kaum sportlich entstand, was wieder vieles aussagt. Der Sonntag begann mit zwei Teams, die international auch so ihre Probleme hatten. Der 1. FC Köln, mit den beschriebenen Ausschreitungen im Nacken, traf auf den 1. FC Union Berlin, die auch einen Fehlstart auf europäische Bühne hinlegten. Die Hoffnung zu diesem Spieltag war zu diesem Zeitpunkt selbstverständlich, durch die beschriebenen Spielverläufe, längst gänzlich zerstört. Dann aber ein Hammerstart, erst ein Kölner Eigentor, dann ein gehaltener, üblich lachhafter Handelfer gegen den Effzeh und dann noch ein Treffer für Union aus dem Spiel heraus, der auf der anderen Rheinseite im Keller kassiert wurde. Dies war die erste Viertelstunde, 0:1 statt 0:3, da kann man von Kölner Glückskindern sprechen. Mit diesem Spielstand ging es dann später in den zweiten Durchgang, es baute aber immer mehr ab und wurde zunehmend zerfahren. Da war ein Platzverweis gegen die Geißböcke auf dem Weg in die Schlussphase schon logisch, dies änderte aber nichts mehr am Spielstand und in diesem Moment waren die Eisernen damit Tabellenführer. Zum Abschluss gab es am Sonntag noch den SC Freiburg, die ganz gut international starteten, gegen Borussia Mönchengladbach. Im Breisgau gab es eine ganze Menge Chancen aber der Chancentod war größer und so wurde es mit jeder torlosen Minute langweiliger. Dann waren fast 100 torlose Minuten um und das abschließende 0:0 passte zu diesem Grotten-spieltag. Wen dieses Ergebnis allerdings freute, waren die Unioner, die diesen Spieltag somit am Ende tatsächlich ganz oben in der Tabelle beendeten, wobei diese bei solchen Spieltagen ihre Aussagekraft gänzlich verliert.


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