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Das Ende rückt immer näher


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg zeigt eine Spritze mit der Aufschrift Joshua.

Diese Überschrift trifft in diesen Tagen leider auf eine ganze Menge zu, so auch längst wieder auf die Stimmung in den Stadien. Es gilt aber auch für die Glaubwürdigkeit des Fußballs allgemein, wie die Auslosung im Oberhaus des internationalen Vereinswettbewerbs gerade erst zeigte. Es fühlt sich längst so an, dass gelost wird, bis das Ergebnis passt. Das Jahr selbst neigt sich natürlich auch dem Ende zu und eigentlich würde man sagen, dass das nächste Jahr nur besser werden kann, leider hat auch dies zuletzt nicht mehr geklappt. Man könnte nun noch stundenlang über die Überschrift philosophieren, allerdings gab es auch gleich wieder Fußball, denn Dienstag und Mittwoch stand der vorletzte Spieltag der Hinrunde in der Bundesliga an, welcher sich gleich wieder über vier Termine erstreckte. Alles begann mit dem frühen Spiel am Dienstag und der VfB Stuttgart empfing den FC Bayern München, der zuletzt wieder schwer in der Kritik stand und dann kam auch noch das Einknicken von Joshua Kimmich in Sachen Corona-Impfung hinzu. So war man auch gleich wieder bei vermeintlichen Impferfolgen angelangt, war es doch ein Geisterspiel. Nach einer halben Stunde konnte man festhalten, dass beide Teams ihre Chancen hatten, die Bayern eigentlich nur noch zehn Mann hätten auf dem Platz haben dürfen, da Niklas Süle zwei klare taktische Fouls bot. Zweimal Bayerntaktik, keinerlei Folgen, da sei auf Schiedsrichter Robert Schröder verwiesen und auf ein Problem, welches auch schon wieder diese ausklingende Hinrunde prägte. Da war es nur logisch, dass kurz vor der Halbzeit noch der 0:1-Pausenstand fiel, der natürlich unter den geschilderten Umständen ein Witz war. Der zweite Durchgang ging in diesem Stil, gerade auch was den Schiri anging, weiter. Immerhin wurde ein Bayern-Handspiel mit einem Ticket geahndet, da stand es allerdings auch schon 0:2. Man kann es ab da abkürzen, die Schiedsrichterleistung blieb im gewohnten, immer wieder fragwürdigen Bereich, wofür die Bayern wieder danken mussten. Gepaart wurde all dies mit natürlich immer verunsicherteren Stuttgartern, die aber auch ganz ordentlich den schwäbischen Chancentod präsentierten. All dies führte dazu, dass es schon zum Beginn der Schlussphase 0:5 stand, wobei es dann auch blieb. Man hätte getrost auch einfach mit den späten Spielen starten können.  Damit war der FCB dann auch offiziell Herbstmeister, was allerdings wieder einmal aus den immer wieder kommunizierten Gründen, wirklich sportlich eigentlich gar keinen Wert hat.

Vom Mittellandkanal bis an den Niederrhein

Am Dienstag folgten noch drei weitere Spiele zum späteren Termin. Da war der VfL Wolfsburg, der den 1. FC Köln zu Gast hatte und beide Teams brauchten dringend einen Sieg. Man kennt die Sache mit den ersten zehn Minuten, die noch nicht ganz auf der Uhr waren, so war es auch am Mittellandkanal und es stand 1:0. Nach einer guten halben Stunde dann der Ausgleich, so würde natürlich niemand siegen, allerdings war es noch lange zu gehen. Man musste also sehen, ob der zweite Durchgang einen Sieger bringen würde. Unmittelbar nachdem Wiederanpfiff wieder ein Konter der Wölfe und sie hatten mit dem 2:1 die Führung zurück. Zum Start in die Schlussphase ein Flippertor und es war mit dem 2:2 wieder alles offen. Kurz danach das 3:2, was allerdings ein klarer Abseitstreffer war und die Wölfe so nicht wieder in Führung brachte. Dafür kurz vorm Ende der 2:3-Endstand, dies war natürlich maximal bitter für die Wölfe. Außerdem trat zu diesem Termin auch noch der FSV Mainz 05 gegen Hertha BSC Berlin an. In Mainz dauerte es immerhin fast genau 20 Minuten bis zum ersten Treffer und es war das 1:0. Kurz vor der Halbzeit setzte sich das Debakel für die Hertha mit dem 2:0-Pausenstand fort, wobei der Kölner Keller es lange spannend machte. Ebenfalls ziemlich direkt nachdem Wiederanpfiff verpuffte der Berliner Trainerwechsel weiter und es stand schon 3:0. Die Schlussphase lief und die Mainzer ebenso und so gab es auch noch den 4:0-Endstand, womit der Hertha langsam die Ideen ausgehen dürften. Zum Abschluss am Dienstag gab es noch ein Westduell zwischen Arminia Bielefeld und dem VfL Bochum. Auf der Bielefelder Alm gab es so gar kein Feuer und im ersten Durchgang auch keine Tore. Aber kurz nach der Pause platzte dort der Knoten ebenfalls und es stand 1:0. Gut 20 Minuten vorm Ende rutschte dann noch einer durch und es stand 2:0. Am Ende noch einmal eine kleine Diskussion in Sachen Handspiel, was irgendwie eben nicht fehlen darf aber die Bochumer bekamen keinen Elfmeter. So blieb es beim 2:0-Heimsieg auf der Alm. Zum frühen Mittwochtermin musste sich Borussia Mönchengladbach schon ein bisschen vor Eintracht Frankfurt fürchten, die am Niederrhein zum 16. Spieltag zu Besuch waren. Das Beste, was man dagegen tun konnte, lieferten die Fohlen erstmal mit dem frühen 1:0 und natürlich waren auch am Mittwoch dabei wieder keine zehn Minuten auf der Uhr. Die Gladbacher machten es richtig gut und überzeugten, legten allerdings nichts mehr nach und somit schaffte die Eintracht, quasi mit dem Pausenpfiff, den Ausgleich. Man war nun gespannt, was wohl der zweite Durchgang bringen würde und man musste auch nur gut fünf Minuten aufs erste Zeichen warten, denn da hatten die Adler mit dem 1:2 das Spiel gedreht gehabt. Es ging ereignisreich weiter und zwar erst einmal mit einer langen Pause durch den Kölner Keller und dann einem Elfer für die Borussia und in der Folge das 2:2. Es waren übrigens wieder noch keine zehn Minuten auf der Uhr. Die direkte Antwort der Frankfurter war keine 60 Sekunden später das 2:3. Was für ein Auftakt nach der Pause. Was am Vorabend in Stuttgart gegen Süle von den Bayern noch ausblieb, ereilte diesmal die Frankfurter und so gab es auf dem Weg in die Schlussphase, nach einem taktischen Foul, die Ampelkarte und damit den Platzverweis. Es scheint offensichtlich tatsächlich darauf anzukommen, wer gerade spielt. Mehr passierte nicht, was von Gladbach schon besser war aber gegen zehn Frankfurter in der Schlussphase dann doch zu wenig. Fohlen-Trainer Adi Hütter tat seinem ehemaligen Arbeitgeber damit nicht wirklich weh und dürfte nicht nur deshalb zunehmend unter Druck geraten. Übrigens, es waren auch am Niederrhein nur gut Zweidrittel der möglichen 15.000 Plätze belegt, was einiges aussagt.

Von Köpenick bis ins Schwabenland

Die späten Spiele am Mittwoch boten ein abwechslungsreiches Programm und man war gespannt, was daraus gemacht werden sollte, denn es zählt aufm Platz und nicht aufm Papier. Der 1. FC Union Berlin begrüßte in Köpenick den SC Freiburg und beide boten sehr wenig im ersten Durchgang, der so auch torlos blieb. Nach der Pause wurde es nicht wirklich mehr, womit auch ganz zum Schluss noch das 0:0 stand. Borussia Dortmund empfing die SpVgg Greuther Fürth, die gerade mit ihrem ersten Heimsieg überhaupt in der Bundesliga Historisches geschafft hatten. Die Dortmunder boten eher wenig und so konnte Fürth das Tor bis Mitte der ersten Hälfte sauber halten, dann zappelte der Ball allerdings doch im Netz. Daniel Schlager, der Schiri, kassierte diesen Treffer allerdings in der üblichen, ablehnungswürdigen Art und Weise, womit es mit 0:0 weiterging. Es setzte sich in diesem Stil fort und so konnte sich der Kölner Keller dann nicht entscheiden, damit musste Schlager am Monitor ran und nach einer gefühlten Ewigkeit dann endlich der glasklare Elfer für den BVB und das 1:0 durch Erling Haaland. Kurz bevor es mit der Dortmunder Führung in die Pause ging, gab es noch die Duplizität der Dinge. Sieht man den gesamten Spieltag, war es eher mindestens eine Trilogie. Jude Bellingham musste die Ampelkarte bekommen und es gab sie auch dort wieder nicht. Dafür bekam Stefan Leitl, der Coach der Spielvereinigung, die Gelbe, da er sich verständlicher aufregte. Bellingham kam nach der Pause dann nicht zurück, was aus Sicht des BVB natürlich Sinn machte, schließlich ist man nicht der FCB. Kurz vor Ende noch einmal Haaland mit dem 2:0, bevor er Feierabend machte. Es geht aber auch ohne ihn und so folgte noch der 3:0-Endstand. Es war wieder so ein Eierspiel der Dortmunder, wie man es in der Hinrunde häufiger geboten bekam, was die Ergebnisse nachher oftmals kaum erahnen lassen. Bayer 04 Leverkusen benötigte am Mittwochabend unbedingt einen Heimsieg gegen 1899 Hoffenheim. Eigentlich gab es mit dem 1:0 den ersten Treffer der späten Mittwochsspiele am Rhein aber dieser wurde wegen Abseits kassiert. Kurz vor der Halbzeit war es dann wieder Patrik Schick, der das 1:0 und damit den Pausenstand amtlich machte. Für ein Topspiel war der erste Durchgang etwas dünn. Nach einer guten Stunde war es dann wieder Schick, der mit dem 2:0 den ersten regulären Treffer aller zweiten Durchgänge zu diesem Termin erzielte. Gut zehn Minuten vorm regulären Ende der Spielzeit das 2:1, der zweite Treffer nach der Halbzeit, wohlgemerkt galt dies wieder für alle Plätze, was zeigt, die letzten Mittwochsspiel brachten es nicht wirklich. Kurz danach auch noch das 2:2. Am Rhein gab es kurz vorm Ende für den SVB auch noch eine Ampelkarte, was am Unentschieden aber nichts mehr änderte. Wieder ein 2:0 verspielt, wenn auch diesmal nicht verloren. Um den letzten Mittwochsspieltag der Hinrunde und des Jahres 2021 abzuschließen, muss man noch die Partie zwischen dem FC Augsburg und RB Leipzig erwähnen, womit dann auch gleich die letzte Mittwochstabelle komplett war. Fast 20 Minuten dauerte es, bis in der Fuggerstadt mit dem 0:1 der erste reguläre Treffer der späten Spiele fiel, was viel darüber aussagte, wie lahm der Auftaktakt zu diesem Termin war. Nur drei Tore zur Pause war bei diesen vier Partien quasi nichts, da musste sich nach der Pause viel verbessern und zwar auf allen Plätzen. Etwa nach einer Stunde ein klarer Abseitstreffer des Dosenclubs, der somit nichts am Spielstand änderte. Man sieht, es wurde nicht wirklich besser und dies galt zu diesem Zeitpunkt wieder für alle Plätze. Auch hier tat sich erst am Ende wieder was und zwar zwei Handspiele vom Brauseclub, das erste führte zu nix, beim zweiten gab es dann endlich den Elfer und damit den 1:1-Endstand. Neuer Trainer, alte Probleme hieß es so für die Antitraditionalisten, während die Augsburger ganz zufrieden sein dürften. Morgen geht es auch diesmal direkt wieder weiter und zwar mit dem letzten Hinrundenspieltag, bevor es dann in die überschaubare Winterpause geht.


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