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Ein Schlusspunkt fernab der Realität


Dieser Farbfotografieausschnitt von Thorsten Hülsberg zeigt einen Ball neben dem Spielfeld.

Am gestrigen Abend war es soweit und in Wolfsburg stand das Abschiedsspiel von Joachim Löw gegen Liechtenstein an. Mit diesem vorletzten Qualifikationsspiel für die Wüsten-WM 2022 in Katar wurde hinter dieses weitestgehend düstere Fußballkapitel, hinter die Zeit der LÖWenherzen ein endgültiger Schlusspunkt gesetzt. Wenn man von Realitätsverweigerern spricht, muss man kurz auf Markus Söder (CSU), den Ministerpräsidenten von Bayern, hinweisen, der sich einige Stunden vorm Spiel wieder, mit Impfdruck auf die Spieler, in den Fußball einmischte. So söderte es auch in diesem Bereich wieder deutlich und er schwurbelte wieder fleißig darüber, womit man in diesen Tagen von der großen Enttäuschung des Massenimpftests ablenken möchte. Ähnlich fernab der Realität, wie die Ausführungen von Söder (CSU), der mittlerweile ganz offensichtlich täglich positiv auf Populismus getestet wird, war dann auch der Abschied vom ehemaligen Bundestrainer Löw. Anderthalb Jahrzehnte gab er den Cheftrainer und arbeitete mit dem DFB fleißig daran, einen riesigen Imageschaden am deutschen Fußball zu verursachen und so einen großen Keil zwischen Nationalmannschaft und Fans zu treiben. Kernproblem war dabei, dass seine Versprechen, bis auf die Ausnahme Brasilien, fast alle nicht gehalten wurden. In der Regel waren es somit einfach leere Versprechen, wie sich vor allem in den letzten Jahren sehr deutlich zeigte. Mittlerweile hat Deutschland so selbst im Fußball mit der Weltspitze nichts mehr zu tun. Da gibt es einfach nichts, was man ehren sollte, warum zu diesem Thema hier auch nichts weiter erwähnt wird, da widmet man sich lieber der Realität des Abends auf dem Platz.

Nur 9 bei 10

Das vorletzte Länderspiel des Jahres war dann wieder live bei RTL zu sehen, was die bekannten Probleme mit der nervigen Werbung während dem Spiel mit sich brachte. Ganz bestimmt nicht für Jogi Löw, sondern für die Zuschauer, musste ein furioser Sieg, den man im Hinspiel unter Hansi Flick nicht hinbekam, auf den Platz gezaubert werden. Danach sah es aber erst einmal nicht aus und dann wieder einmal Glück für Deutschland, denn nach einem unglücklichen Crash gab es nach zehn Minuten einen Elfer zum 1:0 und die Liechtensteiner wurden dezimiert. Damit war natürlich ein zweistelliges Ergebnis gesetzt. Man merkte direkt schon an der Körpersprache, wie Platz 190 der Welt sich aufgegeben hatte. Zur Stimmung muss man festhalten, dass man über weite Teile das Gefühl hatte, es sei ein Geisterspiel und dies sollte leistungsgerecht werden. Es dauert wieder etwa zehn Minuten bis zum 2:0, diesmal war es ein Eigentor. Erst kurz danach schaffte die DFB-Auswahl den ersten Treffer, der diesen Titel verdiente. Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel natürlich erledigt, da es mit Sport nur noch im Entferntesten zu tun hatte. Trotzdem hätten man jetzt glänzen können, der 4:0-Pausenstand, unter diesen Umständen, verrät schnell, dass dies im ersten Durchgang wieder ausblieb. Man fragt sich natürlich langsam, was noch passieren muss, damit man ganze 90 überzeugende Minuten geliefert bekommt. Es lohnt sich einfach nicht, über ein solches Spiel im großen Stil zu berichten, deshalb soll zum Schluss nur noch die Sache mit der Zweistelligkeit aufgelöst werden und so stand am Ende nur ein 9:0 und sie hatten es tatsächlich nicht geschafft, dass es zweistellig wurde. Berücksichtig man dann noch, dass von den fünf Treffern der zweiten Hälfte einer unhaltbar abgefälscht wurde und noch ein weiteres Eigentor hinzukam, ist endgültig alles  zu diesem Spiel erklärt.


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