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Richtig gute Nachrichten


Diese Bild von Thorsten Hülsberg zeigt ein BALLacker-dÜsign und man kann lesen ICH MACH DICH ABSEITS.

In der letzten Woche wurde nicht nur der 20. Spieltag mit der Partie zwischen Arminia Bielefeld und Werder Bremen mit einem 0:2 abgeschlossen, es gab sogar richtig gute Nachrichten für ganz Fußballdeutschland. Vorher sei erwähnt, dass die Fans nun schon seit einem Jahr im Abseits stehen, denn seit über einem Jahr spricht man nun schon von Geisterfußball und ein Ende ist nicht im Ansatz abzusehen. Auch wenn es oft gerne anders kommuniziert wird, ist dies alles der Politik geschuldet, welche langsam ins Abseits gestellt werden sollte. Nun aber zu den guten Nachrichten. Kurz vor der bald anstehenden Länderspielpause kam der DFB dem Wunsch von Bundestrainer Joachim Löw nach und man einigte sich darauf, die Zusammenarbeit unmittelbar mit dem Ende der Euro 2021 zu beenden. Damit könnte  endlich der Weg für einen echten Neustart frei sein, ob man beim DFB diese riesige Chance nutzt, wird sich dann noch zeigen, bis dahin kann man sich aber erst einmal einfach an dieser Nachricht erfreuen. Die Freude wurde aber leider auch gleich wieder bei der dazugehörigen Pressekonferenz etwas eingeschränkt. Eine einzige Lobhudelei und dies bei einem Titel in anderthalb Jahrzehnten, dem Berge an gebrochenen Versprechen gegenüberstehen. Beim DFB bleibt man realitätsfern und die Ausreden, die schon solange alle aufgebraucht sind, bleiben dabei ganz oben auf der Agenda, was für ein Trauerspiel kurz vorm endgültigen Abschied. Auch die Ansetzung des 25. Spieltags, der wieder im Ausverkaufsmodus daher kam, war deshalb wieder eher eine Enttäuschung. Dies bedeutete, verkürzter Samstag und dafür extralanger Sonntag. Den Auftakt gab es aber natürlich wieder normal am Freitagabend und zwar mit dem Spiel zwischen dem FC Augsburg und Borussia Mönchengladbach. Keine rosigen Zeiten bei den Fohlen, muss man sagen und es ging schon mit einem verschossenen Elfer in der somit torlosen ersten Hälfte los. Gladbach schaffte im zweiten Durchgang zwar gut eine Viertelstunde nachdem 1:0 erst einmal den Ausgleich, verlor allerdings am Ende deutlich und der FCA freute sich über einen soliden 3:1-Sieg.

Minus 50

Aus den erwähnten Gründen bot der Samstagnachmittag wieder nur vier Begegnungen, darunter VfL Wolfsburg gegen Schalke 04. Das erste Mal zappelte der Ball am Samstag im Schalker Tor, was leider keine Überraschung war. Schiedsrichter Sören Storks kassierte diesen Treffer aber wegen Abseits. Nach einer halben Stunde dann auch noch ein Schalker-Eigentor zum 1:0, sie lassen eben wirklich nichts aus. So ging es in diesem mauen Spiel später auch in die Pause. In der zweiten Hälfte war dann immerhin schon nach einer Stunde die doppelte Anzahl an Toren gefallen und so stand es da bereits 3:0. Es ging dann auch direkt so weiter und schon hieß es in der 64. Minute 4:0. Überlegt man sich dann noch, dass die Wölfe nicht ihren besten Tag hatten, sagt dies viel über S04 aus. Zum Beginn der Schlussphase dann der 5:0-Endstand, womit man bei Schalke nun von einem Torverhältnis von Minus 50 spricht. Werder Bremen, die gerade erst auf der Bielefelder Alm den erwähnten, wichtigen Sieg im Abstiegskampf einfahren konnten, empfing, ebenfalls am Samstagnachmittag, den FC Bayern München. Es war gut die erste Hälfte des ersten Durchgangs erledigt, da fiel der erste reguläre Treffer am Samstag, was viel über die Nachmittagsspiele aussagte, natürlich war es das 0:1. In diesem Stil ging es später mit dem 0:2 weiter, was dann auch der Halbzeitstand war. Es dauerte bis zur 67. Minute bis zum 0:3-Murmeltor und längst ahnte man, dass die Werder-Taktik gegen den FCB nicht wirklich aufging. Die Bayern hatten sich zum Ende hin schon vom Spiel verabschiedet und diese Arroganz bestraften die Bremer immerhin doch noch mit dem 1:3-Endstand. Um beim Abstiegskampf zu bleiben, empfing ebenso am Samstagnachmittag der 1. FC Union Berlin den 1. FC Köln. Den ersten Aufreger an diesem Samstag gab es in der Hauptstadt, was mit Schiedsrichter Deniz Aytekin, der wieder genesen ist, keine Überraschung war. Thema war ein Foulelfmeter, den es nicht gab und dies samt ablehnungswürdiger Technik. Dies wiederholte sich etwas später noch einmal, Treffer wären interessanter gewesen. Tore hätte es aber im ersten Durchgang eigentlich keine mehr gegeben aber es gab schließlich noch Aytekin und so bekamen die Kölner quasi mit dem Pausenpfiff einen strittigen Elfer und es ging mit 0:1in die Pause, was das Spielgeschehen völlig auf den Kopf stellte. Aytekin blieb auch zum Auftakt des zweiten Durchgangs im Mittelpunkt und zwar wieder mit einem Elfer, diesmal allerdings für Union und so stand es 1:1. Fast 20 Minuten vorm Ende wurde es irritierend, denn es fiel das 2:1 und dies ganz normal aus dem Spiel heraus. Da keine weiteren Tore mehr fielen, siegten die Eisernen so und dies in einem Spiel, wo es nicht nur die erwähnten strittigen Szenen gab. Aytekin ist wirklich wieder, wie man ihn kennt, zurück.

Vollblamage am Rhein

Mit Abstiegskampf endete der Samstagnachmittag dann auch und zwar mit dem Kick zwischen dem FSV Mainz 05 und dem SC Freiburg. Es sollte ein einziger Grottenkick werden, der im ersten Durchgang gerade einmal nichts zu bieten hatte. In der zweiten Hälfte sah es nicht besser aus, umso überraschter war man in der 84. Minute über das 1:0, welches zugleich der Mainzer Siegtreffer war, was ganz nebenbei die Kölner Probleme noch weiter vergrößerte, wie der Blick auf die Tabelle zeigt. Mit dem Spiel zwischen Borussia Dortmund und Hertha BSC Berlin am Samstagabend konnte man nicht wirklich von einem Topspiel sprechen und man war gespannt, was man nach einem eher langweiligen Nachmittag wohl geboten bekommen würde. Die erste Hälfte zeigte, dass man diesen Samstag fußballerisch diskret abschreiben konnte, denn auch am Abend wurde es nicht besser. In der 54. Minute dann endlich das kuriose 1:0. Ein Fernschuss von Julian Brandt, den Rune Jarstein, der Hertha-Keeper, halten musste, dies aber eben nicht tat. Dies war es dann aber auch wieder, man konnte nicht behaupten, dass irgendwas besser geworden wäre. Schiedsrichter Martin Petersen ließ viel laufen, in der 80. Minuten griff er dann aber durch und die Hertha musste mit einem Mann weniger durch die Schlussphase. So überraschte es nicht, dass es in der Nachspielzeit noch einen Patzer von Jarstein gab und das Abendspiel 2:0 endete. Der Sonntag ging, wie geschildert, wieder schon man frühen Mittag los und Bayer 04 Leverkusen spielte gegen Arminia Bielefeld, die eben in der letzten Woche einen weiteren Tiefschlag erlitten. Was soll man sagen, eine Viertelstunde Powerfußball von Leverkusen und dann das 0:1, es bleibt einfach nur unfassbar. Danach ging es genauso weiter und man wartete auf den Ausgleich, der permanent in der Luft lag, was leider nicht hilft. Dann war auch schon die Halbzeit erreicht und Bielefeld lag noch immer vorne. Um eine Leverkusener Vollblamage zu verhindern, musste sich im zweiten Durchgang ordentlich etwas verändern. Erst einmal war es aber eine Kopie der ersten Hälfte und so war nicht einmal eine Stunde auf der Uhr und es stand 0:2. Es gibt Dinge, die kann man nicht beschreiben. In der 85. Minuten griff dann, nicht zum ersten Mal in der Partie, die ablehnungswürdige Technik ein. Leverkusen hatte tatsächlich doch noch getroffen und der Treffer zählte und es stand nur noch 1:2. Nun war aber eben kaum noch Zeit auf der Uhr und trotz einer riesigen Nachspielzeit reichte es nicht mehr für den SVB und die Vollblamage war perfekt, genau dies galt ebenso für den Befreiungsschlag von Bielefeld.

Herzlichen Glückwunsch

Im mittleren Sonntagsspiel trafen die Antitraditionalisten von RB Leipzig auf die pure Tradition von Eintracht Frankfurt und man hatte nachdem bisherigen Verlauf des Spieltags langsam so eine Ahnung. Der erste Durchgang war aber nicht wirklich grottenschlecht, allerdings sprachen fehlende Tore auch eine klare Sprache. So kann man entspannt mit der zweiten Hälfte beginnen und man weiß, was da, diesmal zum neunten Mal, passieren musste. Die erste Minute war gerade auf der Uhr und schon stand es 1:0. Als dann eine Stunde gerade überschritten war, fiel allerdings auch schon das 1:1. Danach flachte es aber auch gleich wieder extrem ab und es sah nicht wirklich nach einem nachträglichen Geburtstagsgeschenk aus, heute vor einer Woche wurde die Eintracht schließlich 122 Jahre alt. Herzlichen Glückwunsch natürlich auch von hier. Es blieb am Ende beim Unentschieden, was immerhin ein  wirklich klassisches Frankfurter Ergebnis in dieser Saison ist. Fast hätte man noch hervorheben können, dass es ein Spiel ohne die lästige Technik gewesen wäre, in der überschaubaren Nachspielzeit war es dann aber doch soweit und ein Handspiel war wieder das Thema, was allerdings keine Folgen hatte. So geht es scheinbar doch einfach nicht ohne. Eine ganz ähnliche Konstellation, wie man sie zuvor in Sachsen erlebte, gab es beim Abschluss des Spieltags am frühen Sonntagabend, wo der VfB Stuttgart mit viel Tradition und das Konstrukt 1899 Hoffenheim aufeinandertrafen. Es ging flott los im Südwesten, wo es auch den ersten großen Corona-Wahlsonntag in diesem Jahr gab, so stand es nach einer Viertelstunde schon 1:0. Dies war dann auch der einzige Treffer von 1899, da es ein Eigentor war. Stuttgart war jetzt gut im Spiel, dies endete allerdings auf dem Weg zur Halbzeit immer mehr, so gerieten sie noch ordentlich unter Druck und waren froh es mit diesem knappen Vorsprung in die Pause geschafft zu haben. Auch danach blieb Hoffenheim weiter am Drücker. Diesmal dauerte es knapp 20 Minuten, dann schlug es wieder ein und tatsächlich wurde es das 2:0. So sah es doch danach aus, dass es an diesem Sonntag auch noch gute Nachrichten aus dem  Südwesten geben sollte. Gar nicht gut muss man die Leistung von Schiedsrichter Christian Dingert nennen, welche permanent abbaute. In der Spitze verweigerte er dem VfB in der Nachspielzeit noch einen klaren Elfer. Im Kölner Keller interessierte sich mal wieder niemand für diese Fehlentscheidung aber diese Probleme sind hinlänglich bekannt. Immerhin bot am Ende das 2:0 dann doch noch einen kleinen Lichtblick an diesem Spieltag.


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