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Was bringt der Corona-Herbst?


Dieses Farbfoto von Thorsten Hülsberg zeigt eine rote Warnlampe vor blauem Himmel.

Es wird immer herbstlicher und man fragt sich natürlich langsam, was dies im Kontext der Katastrophe mit COVID-19 bedeuten wird? Heute ab 11 Uhr wird erst einmal ganz Deutschland in Alarm versetzt, denn es wird den ersten bundesweiten Warntag seit der Wiedervereinigung vor gut 30 Jahren geben. Dieser Tag soll dann jährlich am zweiten Donnerstag im September wiederholt werden. Hierzu werden alle möglichen Kanäle bespielt, von Sirenen, der Warn-App vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) bis hin zu Unterbrechungen des TV-Programms und Lautsprecherdurchsagen. Dieser Großalarm soll dann nach 20 Minuten beendet sein und die Bevölkerung für den Umgang mit möglichen Katastrophen sensibilisieren. Man kann also durchaus festhalten, dass es mit ordentlichem Alarm in den Herbst geht. Dies alles steht natürlich auch im Zusammenhang mit Corona und da hat Deutschland bisher immer wieder bewiesen, dass man selbst auf bekannte Bedrohung nicht wirklich gut vorbereitet ist. Sinnbild des Versagens bleibt dabei Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der zum Beginn der Pandemie sogar noch meinte, diese würde an Deutschland vorbeiziehen. Selbstverständlich bezieht sich das verhängnisvolle Scheitern nicht nur auf seine Person, sondern betrifft weite Teile der Bundesregierung, wie aber auch verschiedene Landesregierungen. Bis zum heutigen Tage hinkt man den Entwicklungen nicht nur hinterher, es sind auch wichtige Dinge einfach liegengeblieben, wie auch die Testsituation täglich beweist.

Chaos nicht nur bei den Tests

Das wohl Wichtigste, wenn es darum geht die tatsächliche Gefahr der Pandemie zu bestimmen, sind natürlich Tests und die sind auch nach über einem halben Jahr noch immer ein Problem. Immer wieder treten Pannen auf, wie zuletzt wieder in Bayern. Es gibt aber auch allgemeine Probleme, was die Kapazitäten und die Qualität der Tests angeht. Außerdem führen unterschiedliche Ansätze in diesem Kontext immer wieder zu unterschiedlichsten Zahlenwerken, was vor allem für große Verunsicherung und Skepsis sorgt und beides sind keine guten Ratgeber in einer solchen Katastrophe. Man muss sich selbstverständlich ebenso fragen, warum vermeintlich Verantwortliche, die ihrer Aufgabe eben nicht im Ansatz gerecht werden, noch immer nicht ausgetauscht wurden? An dieser Stelle liegt die Verantwortung ganz deutlich bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), wobei das Scheitern natürlich fest zu ihrem Machtprofil gehört, wie man nicht erst seit der Flüchtlingskrise weiß. Was die Tests angeht, könnte es also schwer werden, den Herbst zu beurteilen, was natürlich absolut inakzeptabel ist, weil sehr viel an den Zahlen hängt. Hier muss man sich auch vor Augen halten, dass schon der erste Lockdown überzogen war. Genau dieser führte zur massiven Vernichtung von Existenzen und zu Massenarbeitslosigkeit, welche im Moment von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) einfach nur durch Kurzarbeit getarnt wird. Dieser Cocktail führte dann wiederum dazu, dass Bundesfinanzminister und Kanzlerkandidat Olaf Scholz (SPD) mit Bazooka und Wumms gleich ganze kommende Generationen verschuldete, was schon erahnen lässt, wie lange man noch mit den Folgen zu kämpfen haben wird. Da gilt es eben auch zu berücksichtigen, dass ein Ende dieser Katastrophe mit COVID-19 noch nicht einmal im Ansatz zu erkennen ist und die Belastungen deshalb noch größer werden dürften. Weiteres Chaos ist damit auf unterschiedlichsten Ebenen vorprogrammiert. Bis zu diesem Punkt zeigt sich schon, warum die Menschen in Nordrhein-Westfalen (NRW), die am kommenden Sonntag wählen, hoffentlich ein klares Zeichen gegen die Parteien setzen, die all dies verantworten. Ein Teil der Situation konnte auch erst durch die Machtstruktur entstehen, die sich hier seit über 70 Jahren etabliert hat und selbst über all die Jahrzehnte ein zunehmendes Problem geworden ist.

Woher kommt der Optimismus?

In Deutschland klingt vieles im Zusammenhang mit der aktuellen Katastrophe in diesen Tagen eher optimistisch und man fragt sich, woher dieser Optimismus eigentlich kommt? So schnell konnte man gar nicht Corona sagen, wie Deutschland im Frühjahr in Probleme abrutschte. Schnell wurde seiner Zeit suggeriert, dass man alles in kurzer Zeit im Griff haben würde, was man aktuell allerdings nicht wirklich sagen kann. Existenzvernichtung ist noch immer ein riesiges Problem, denn für ganze Branchen gibt es noch immer keine angemessenen Lösungskonzepte. Was Impfstoffe angeht, werden in regelmäßigen Abständen in den systemtreuen Medien große Fortschritte suggeriert, allerdings fehlen bei genauerer Betrachtung die tatsächlichen Durchbrüche. Außerdem muss man dort berücksichtigen, wie umstritten das Thema Impfungen ganz allgemein ist. Nimmt man dann noch das immer wieder ausführlich thematisiert Chaos mit den Tests hinzu, kann man sich gut vorstellen, dass die Probleme selbst mit einem Impfstoff kaum schneller weniger würden. Es ist doch mit dem Gegenteil zu rechnen, so dass erst einmal eine ganze Menge neuer Probleme hinzukommen werden. So muss man doch wohl eher noch mit Jahren in der Katastrophe rechnen und genau dafür gibt es offensichtlich noch immer keine Konzepte. Bisherige Lösungsansätze, wie die vermeintlich weltbeste Corona-Warn-App, sind längst gescheitert. In diesen Tagen hangelt man sich irgendwie mit Plänen zu Karneval und Weihnachtsmärkten durch, wo die nächsten großen Tiefschläge lauern. Man darf bei all dem auch nicht vergessen, dass all dies etwas mit der Gesellschaft macht, ein weiterer Punkt, welcher viel zu steifmütterlich behandelt wird. Nicht umsonst wächst der Protest gegen die Verantwortlichen immer weiter an. Die an Belarus erinnernden Zustimmungswerte für die Regierungsarbeit, die durch irgendwelche Umfrageergebnisse propagiert werden sollen, kann man auf den Straßen und Plätzen der Republik, wie auch im Internet, oft genug nicht im Ansatz nachvollziehen. So sollte man in diesem Herbst, nicht nur durch den heutigen Warntag, hoch sensibilisiert auf einiges vorbereitet sein.


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