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Corona-Kapitalismus


Diese Farbfotografie von Thorsten Hülsberg zeigt ein Fahrgeschäft aus dem Movie Park in Bottrop-Kirchhellen mit dem der freie Fall simuliert wird.

Das erste Halbjahr 2020 ist jetzt fast durch und es waren sechs Monate, wie sie die Welt noch nicht erlebt hat. Mehr und mehr stellt man allerdings ebenso fest, dass die Welt in dieser Zeit rein gar nichts dazugelernt hat und dies dürfte fatale Folgen haben, die sich zum Teil auch jetzt schon zeigen, denn vieles befindet sich längst im freien Fall, was natürlich auch für Deutschland gilt. Schon lange vor Corona stand fest, dass das vorherrschende System gescheitert war und nur aus Eigennutz einer kleinen Minderheit künstlich, auf Kosten der Mehrheit, am Leben gehalten wurde. Deutschland hat die meisten positiven Eigenschaften, wo man natürlich das Land der Dichter und Denker immer wieder hervorheben muss, verscherbelt und ist ein Billiglohnland im Rausch des globalisierten Raubtierkapitalismus geworden. All die Menschen, die diese Entwicklungen nicht gesehen haben oder vielleicht auch nicht sehen wollten, bekommen durch COVID-19 nun die Augen geöffnet. Vieles, was man in diesen Tagen erlebt, ist dabei gar nicht so neu, wie es verkauft wird, denn richtig Kirmes ist in Deutschland schon sehr lange. Manche Entwicklungen haben sogar rein gar nichts mit Corona zu tun, wie das Beispiel Wirecard zeigt. Wirecard war lange Zeit eines der ganz seltenen Vorzeigeunternehmen im Bereich des Digitalen in Neuland. Geblieben ist ein mindestens 1,9 Milliarden Euro schwerer Betrugsfall. Dafür wird man nun wahrscheinlich ein paar wenige Manager ein bisschen abstrafen und dann geht es weiter, als wäre dies alles nie geschehen. Warum werden die Strukturen dahinter nicht in Augenschein genommen? Bei diesem Wirtschaftsverbrechen gilt es natürlich Ernst & Young (EY) zu erwähnen, gegen die nun immerhin eine Klagewelle läuft, wobei man weiß, wie dies in diesem System enden wird. Am Ende des Tages sind es genau diese Szenarien, womit immer wieder die Milliarden verschoben werden und immer weitere Teile der Gesellschaft direkt in die Armut geschickt werden. Nicht umsonst sagt man, das Geld ist nicht weg, es hat nur jemand anderes.

Alles nur Hafengeburtstag

Der Wirecard-Skandal hat, wie gesagt, rein gar nichts mit Corona zu tun, sehr wohl aber mit Finanzminister Olaf Scholz (SPD), welcher angeblich so toll auf die Finanzen im Land aufpasst. Dafür stotterte er bei seinem schlecht abgelesenen Statement zu diesem Thema doch ganz ordentlich. Vielleicht hat er solche Finanzgeschäfte aber schlichtweg für genauso einfach gehalten, wie die eines Hafengeburtstages, es wäre nicht die erste fatale Fehleinschätzung in diesem Kontext. Ein ähnlich schlechtes Bild gab er übrigens bei seinem Statement zur Rettung der Lufthansa ab. Was bedeutet Rettung eigentlich in einem solchen Zusammenhang? Vor allem wieder, dass die Mitarbeiter leiden müssen und dafür Arbeitsplätze für etwas über zwei Jahre gesichert werden sollen. Wo dies hinführt, müsste längst jeder verstanden haben. Wem es nicht so geht, der sollte sich einfach einmal mit ehemaligen Mitarbeitern von Opel, Karstadt oder Kaufhof unterhalten und dies sind nur einige Beispiele. Die Abläufe sind in diesen Fällen immer identisch, warum auch ein permanenter Anstieg der Armut in Deutschland keine Überraschung ist. Dieser Trend wird durch die Katastrophe mit COVID-19 jetzt natürlich noch einmal angeheizt und damit ist man gleich wieder bei der ehemaligen Volkspartei SPD. Nachdem sich mit der Bazooka von Scholz (SPD) ganz schnell zeigte, dass sie nur eine kleine Wasserspritzpistole war, sollte es mit Wumms aus der Krise gehen. Nun wird sich allein schon mit dem Witz der Mehrwertsteuersenkung zeigen, dass es nur mit Wumms noch tiefer in die Krise geht. Schon jetzt gibt es Schlagzeilen, dass es im Westen im kommenden Jahr keine Rentenerhöhung geben wird und die Sozialleistungssysteme, wie Hartz IV, kollabieren könnten. Damit ist man dann beim Bundessozialminister Hubertus Heil (SPD), der in der Katastrophe rein gar nichts für die wachsende Schar an ärmeren Menschen im Land tut und eigentlich auch fast nur noch den Bundesarbeitsminister gibt. Arbeit ist durch den fatal fehlerhaften Umgang mit dem Coronavirus immer seltener ein Thema, das Soziale dafür umso häufiger. Vielleicht sollte er seine Berufsauffassung endlich einmal überarbeiten. Man sieht, wie groß der Anteil der SPD auch an dieser Katastrophe ist, was aber über die Jahrzehnte gesehen die gesamten Dauermachthaber betrifft.

75 Jahre sind absolut ausreichend

Am vergangenen Freitag feierte die CDU, natürlich vor allem in den Staatsmedien, ihren 75. Geburtstag. Ein gutes Alter, um die politische Bühne endgültig zu verlassen und Schaden hat man in dieser Zeit schließlich genug angerichtet. Bei diesem Teil der Union spricht man auch von den Dauermachthabern, welche die meiste Zeit die größte Verantwortung trugen, wobei dies ebenfalls sehr relativ zu sehen ist. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) scheiterte schon an der Finanzkrise, welche noch immer nicht eingefangen wurde, wie die Besitzverhältnisse der Commerzbank und noch vielmehr die Zinsen beweisen. Mit dem Scheitern ihrer Flüchtlingspolitik ist die Rautenkönigin längst legendär geworden. Was die Katastrophe mit COVID-19 angeht, ist sie meistens abgetaucht und lässt den Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) machen. Es waren seine fatalen Fehleninschätzungen, die übrigens erst in diese Katastrophe führten, denn hier ist kein Virus das Problem, sondern der Umgang damit. Dies zeigt sich auch im aktuell von der CDU geprägten Nordrhein-Westfalen, wo man gerade den Fleischbaron Clemens Tönnies, mit großer Unterstützung der eigenen Medienhelferchen, ans Kreuz nagelt. Kaum ein Wort dazu, dass die Politik all dies erst ermöglicht hatte. Warum gibt es denn kaum noch Metzgereien, warum muss Fleisch, wie auch viele andere Lebensmittel, denn so billig sein? Ganz einfach, dies ist ein Preis des Wandels in ein Billiglohnland gewesen. Wenn man all dies jetzt ernsthaft ändern will, würde dies die Abkehr vom bisherigen System bedeuten und da glaubt wohl niemand ernsthaft dran, so lange die Dauermachthaber noch das Sagen haben. Es hat sich längst ein wahrer Corona-Kapitalismus ausgebreitet, welcher der Zwischenschritt zum Übergang in den Ökoraubtierkapitalismus darstellt. Bei den Grünen freut man sich schon auf eine noch größere Koalition. Jetzt verschiebt man aber erst einmal all dies, was im Moment nicht geht, in die Zeit zwischen Herbst und Frühjahr, also genau in die Zeit, wo die Chancen der nächsten großem Chaoswelle mit COVID-19 am größten sind. Der Knall wird dann eben noch größer, was dann auch wieder für die gesellschaftlichen Folgen gelten wird. Ein Impfstoff bleibt weiter nicht in Sicht, eine aktuelle Studie hat gar ergeben, dass mit einer Immunität von drei nur Monaten zu rechnen ist, womit sich deutlich zeigt, warum es Verrat am Volk ist, wenn man, wie in der ganzen letzten Zeit, einfach weiter so macht.


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