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Coronareisen


Diese Farbfotografie im Hochformat von Thorsten Hülsberg zeigt Flamingos in und an einer Wasserstelle.

Der Sommer rückt immer näher und damit selbstverständlich auch die große Reisezeit, wo es gerne exotisch sein darf. Krampfhaft versuchen die politisch Verantwortlichen auch in Sachen Reisen nun eine Normalität zu verkaufen, die es aber natürlich gar nicht gibt. An dieser Stelle wird deutlich, was noch weit vor der Sicherheit des Volkes kommt, es ist der Schutz eines gewissen Teils der Wirtschaft. Dies verdeutlicht ebenso noch einmal, dass zwingend notwendige Veränderungen im System weiterhin ausbleiben, denn es geht längst schon wieder in dem Schema weiter, welches vor der Katastrophe angewandt wurde. Während Menschen massenhaft vor die Hunde gehen, gibt es für gewisse Unternehmen offensichtlich keine Limits in Sachen Kapitalverschiebung. Überlegt man sich, dass die Lufthansa laut Medienangaben im Moment eine Millionen Euro in der Stunde verbrennt, muss man sich doch fragen, ob es da nicht grundlegende Fehler im System gibt. Stattdessen hilft der Staat mit Milliarden, ohne ein Ende des Problems zu kennen. Man kann somit durchaus von einem Fass ohne Boden sprechen, denn man ahnt schon, wie es später heißen wird, man müsse nachlegen, damit die bisherigen Investitionen nicht verloren gehen. Auch dieses Geld zahlt natürlich der Steuerzahler, wie auch all die anderen Milliarden, die im Moment in die bekannte Richtung verschoben werden. Natürlich spielt bei der Lufthansa der Sommerurlaub eine große Rolle, betroffen sind in diesem Kontext aber noch viele andere Unternehmen, womit klar wird, warum man in Sachen Urlaub, wie eben erwähnt, versucht eine Scheinnormalität zu schaffen. Der Preis dafür könnte ziemlich hoch sein, warum das Thema Verantwortung auch an dieser Stelle sehr wichtig ist.

Grenzwertig

Wenn man vom Sommerurlaub spricht, hat dies natürlich vielfach auch etwas mit Auslandsreisen zu tun und damit gelangt man unweigerlich zu den inakzeptablen Beschneidungen der Grundrechte, welche in Deutschland immer mehr Menschen auf die Straßen und Plätze treibt. Lange Zeit war die Reisefreiheit maximal beschnitten, zum Teil gilt dies auch noch immer. Auch dies geschah zum Schutz der Bevölkerung, so wurde es zu mindestens verkauft. Fraglich an der Sache ist dann nur, was sich daran jetzt nachhaltig verändert haben soll, dass man plötzlich von diesem Kurs abweichen kann. Man hätte auch dies vom ersten Moment an ganz anders angehen können, wollte dies aber offensichtlich nicht. Im Rahmen des völligen Globalisierungswahns, gibt es eben keinerlei vernünftiges Mittelmaß mehr. Grenzen sind entweder völlig offen, was natürlich ein Maximum an Kontrollverlust bedeutet oder Grenzen werden so dicht gemacht, dass eigentlich niemand mehr in andere Länder kommt. Unabhängig von COVID-19 ist es so, dass dieses Problem schon sehr lange besteht. Man tat schon vorher so, als würden Grenzen bedeuten, dass es überall Zustände, wie an der ehemaligen innerdeutschen Grenze geben müsste, was natürlich völliger Blödsinn ist. Man kann Grenzen offen halten, dies bedeutet jeder kann ohne spezifischen Grund reisen aber es gibt Grenzkontrollen. Diese könnte man dann in der aktuellen Katastrophe zum Fiebermessen oder ähnlichem nutzen. Wenn man jetzt zur Haupturlaubssaison so tut, als würde es kein Coronavirus geben, wird dies die Katastrophe nur weiter verschärfen. Natürlich werden die politisch Verantwortlichen später versuchen die Schuld den Reisenden anzuhängen, was man selbstverständlich, wie so vieles andere in dieser Zeit, einfach nicht akzeptieren sollte. Führt all dies nicht in die nächste Infektionswelle, kämen übrigens noch einmal ganz andere Fragen im Kontext des Umgangs mit COVID-19 auf. Ein weiteres Problem bleibt das Thema Tests, wo es weiterhin nicht angemessen läuft. Ein Beispiel, wo man das Problem sehr gut erkennt, sind Flüchtlingsunterkünfte, die sich jüngst zu wahren Hotspots entwickelt haben. So bekommt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in diesen Tagen quasi ihre zweite Flüchtlingskrise, wobei sie schon an der ersten gescheitert ist, was für das aktuelle Problem ebenfalls nichts Gutes erahnen lässt.

Warnungen und Hinweise

Es sieht doch so aus, dass der plötzliche Strategiewechsel vor allem wirtschaftliche Gründe hat, wie man es auch aus anderen Bereichen, zum Beispiel vom Fußball, her kennt. Man denke kurz an den Beginn der Katastrophe zurück, wo noch geheuchelt wurde, dass der Schutz des Volkes immer vor der Wirtschaft kommen würde. Wer damals so naiv war, dies zu glauben, dürfte spätestens jetzt in der Realität aufschlagen. Offensichtlich möchte man das Volk aber auch noch auf andere Art und Weise hinters Licht führen. Damit kommt man zur weltweiten Reisewarnung. Diese Warnung hat einen klaren Vorteil für Reisende, denn sie ist in der Regel ein Grund für kostenfreie Stornierungen von Reisen. In der Vergangenheit hat man sich schon öfters gefragt, warum es in manchen Gebieten der Welt, wo es Krisen oder Katastrophen gab, keine Reisewarnungen, sondern nur Sicherheitshinweise gab. Letzteres bietet im Regelfall keine Möglichkeit der kostenfreien Stornierung. Ganz konkret bedeutet dies, bei einer Reisewarnung hat der Reisende in der Regel die wirtschaftlichen Vorteile und es ist schlecht für die Reisebranche. Bei Sicherheitshinweisen sieht es genau umgekehrt aus und deshalb wird wohl ein Teil der Betroffenen das Risiko dann auf sich nehmen. Es geht aber noch weiter, da man ebenso berücksichtigen muss, was einen im Urlaub erwartet. Jegliche Art von Menschenansammlung wird unterbunden. Was erst einmal angenehm klingt, kann aber sehr schnell zu Staus, Stress und auch zu Preiserhöhungen führen, allerdings niemals zur totalen Sicherheit. Hinzu kommt vielfach die Totalüberwachung, zum Beispiel was die Erfassung persönlicher Daten in Restaurants angeht. Eine weitere große Augenwischerei, wie man schon in Deutschland sieht. Schaut man sich zum Beispiel nur hier am Redaktionssitz um, gibt es bei den großen Discountern schon seit Wochen keine Zugangskontrollen mehr, ist schließlich schlecht für den Umsatz. Spätestens dort endet dann jede Kontrolle von Infektionsketten und dies bei einem Ansteckungsrisiko, was wohl höher ist, wie bei einem Restaurantbesuch mit angemessener Vorsicht. All dies zeigt selbstverständlich, wie schwer es in diesen Tagen ist, richtig zu entscheiden. Dies ist aber eben der Job der Politik, welcher schließlich auch sehr gut vergütet wird, warum man durchaus bei Fehlentscheidungen, wie man sie in der deutschen Politik seit Beginn der Katastrophe erlebt, Konsequenzen fordern muss.


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