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Das Coronavirus und die große Vertrauensfrage


Dieses Farbfoto von Thorsten Hülsberg zeigt eine sechsspurige Autobahn mit nur einem PKW.

Das föderale Chaos in Deutschland breitet sich immer weiter aus, was nicht für ein Plus an Vertrauen in die Politik sorgt, sondern noch mehr Gefahr für die Bürger bringt. Umfrageergebnisse, die etwas anderes suggerieren sollen, muss man mit aller Vorsicht bewerten, weiß man doch, dass die Realität dann oft ein ganz anderes Bild zeichnet. Damit ist man natürlich auch gleich im Bereich der systemtreuen Medien angelangt, die schon weit vor der Coronakatastrophe mit Vertrauensverlust zu kämpfen hatten, was sich jetzt selbstverständlich noch einmal verschärft. Dies liegt auch daran, dass man dort wieder meint, weitestgehend so zu berichten, wie es die Dauermachthaber gerade brauchen. Andere Meinungen werden dann gerne einfach zu Fake News oder Verschwörungstheorien gemacht. Nun ist es auch in der Coronakatastrophe immer wieder passiert, dass Fake News einige Wochen später dort plötzlich wieder auftauchten, diesmal dann allerdings in Form von vermeintlichen Fakten. Die Glaubwürdigkeit steigert man so nicht. Auch wenn man versucht, möglichst viele vermeintliche Fake News zu enttarnen, sagt dies selbstverständlich rein gar nichts über die Glaubwürdigkeit der eigenen Inhalte aus. Im Moment steht man an einem Punkt, wo es durchaus möglich wäre, wenn eine noch dramatischere zweite Infektionswelle entstehen würde, da es natürlich Menschen gibt, die das Ganze gar nicht mehr ernst nehmen, was nicht überrascht, wenn man täglich neue, zum Teil widersprüchliche Informationen erhält. Der andere Teil reagiert übervorsichtig, was dann wieder ganz eigene Probleme mit sich bringt. Man erkennt, hier wird ebenfalls wieder die Politik der Spaltung gefahren, was an dieser Stelle noch wesentlich gefährlicher ist, als es sonst schon der Fall war.

Zu wenig Schutzmaterial

Einen nicht unerheblichen Teil des aktuellen Chaos verdankt man dem Mangel an Schutzausrüstung, womit teilweise wohl auch Tod und Leid  provoziert wurden. Der Grund für diesen Zustand, was aber auch für Versorgungslücken an ganz anderen Stellen gilt, liegt darin, dass man sich hemmungslos dem Globalisierungswahn im Kontext des Raubtierkapitalismus hingegeben hat. Hier sind die Dauermachthaber, welche diesem Kurs seit Jahrzehnten folgen, für verantwortlich. Speziell auf die Probleme in Sachen Schutzausrüstung bezogen, liegt ein hoher Anteil der Verantwortung beim Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), welcher an dem Punkt, wo man sich längst hätte bemühen müssen, das Maximum an Schutz zu organisieren, noch der Meinung war, all dies würde spurlos an Deutschland vorbeiziehen. Dort wurde erhebliche Zeit zum Schutz der Bevölkerung, wie aber auch der Wirtschaft, verschenkt. Der Gesundheitsminister war schon vor der Katastrophe deutlich angezählt, ein Rücktritt wäre damit längst überfällig. Einen angemessen kritischen Umgang mit solchen Sachverhalten sucht man im angesprochenen Teil der Medien allerdings vergeblich. Im Bereich der Staatsmedien muss man dabei auch immer bedenken, dass man dort eine Zwangsabgabe namens Rundfunkbeitrag kassiert und über diese soll angeblich auch die Unabhängigkeit finanziert werden, die man eben oft genug vermisst. Nun geht es, wenn der Schutz der Bevölkerung ein Thema ist, auch um die allgemeine Maskenpflicht, welche mit monatelanger Verspätung nun bundesweit kommt. Dies übrigens ohne, dass man die Menschen damit ausreichend versorgen könnte. Hier erkennt man doch ganz eindeutig, dass man diese Schutzmaßnahme über zwei Monate vernachlässigt hat und sogar dagegen gearbeitet hat, damit das Versagen des Staates an dieser Stelle nicht massiv auffällt. Einer der unzähligen Skandale im Kontext COVID-19, welche man fast täglich ertragen muss. Der Umgang mit der Coronakatastrophe unterstreicht auch das Versagen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), welches sie schon mit ihrer Flüchtlingspolitik ausgiebig unter Beweis gestellt hatte, deutlich. Der große Unterschied ist nur, dass die Folgen für die Menschen im Land diesmal noch wesentlich gravierender sein werden. Hier muss man sich nur überlegen, dass die Kosten des Lockdowns, der noch lange nicht vorbei ist, Probleme für Generationen bedeuten werden. Auch eine Wahrheit, welche nicht klar angesprochen wird und in der Folge den Vertrauensverlust noch weiter forcieren wird.

Die Sache mit dem Marathon

Während man auf den angesprochenen Shutdown zu arbeitete, wurde immer wieder erklärt, dass die Bekämpfung des Coronavirus ein Marathon sei. Bis heute verweist man ebenfalls immer wieder darauf, dass man noch am Anfang steht. All dies sind keine klaren Zeitangaben. So wundert es nicht, wenn Menschen, dadurch, dass man es ihnen eben so suggerierte, darauf hofften, dass sich die Lage nach Ostern nachhaltig verbessern würde. Nun wird dieses Zeitfenster aktuell täglich immer größer, womit sich die Lage immer weiter verschlechtert. Der Sommer wurde kassiert, dann folgte die Absage des Oktoberfestes und nun kippen schon erste Weihnachtsmärkte. Dadurch sind die ganzen Hilfspakete weitgehend substanzlos geworden, da sie einfach nicht mehr zu einem solchen Zeitfenster passen. Man darf bei allem auch nicht vergessen, was das erweiterte Zeitfenster in Bezug auf die angesprochene Verschuldung kommender Generationen bedeutet. Hier muss man ebenso beachten, dass ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung hilflos zurückgelassen wird. Die Sozialleistungen wurden noch immer nicht an die Katastrophe angepasst, was wieder viel über die Regierenden aussagt. In der Kunst und Kultur sieht es ebenfalls katastrophal aus und da muss man kurz den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) erwähnen, der sich so gerne zum Superkatastrophenbekämpfer macht. Künstler sollen bei ihm nun 1.000 Euro bekommen, dies ist keine Wertschätzung, dies ist eine bodenlose Frechheit. Offiziell lebt man in Deutschland und damit auch in Bayern noch immer in einem Sozialstaat, auch wenn von diesem nur noch Fragmente übrig sind. Mit Glück, großen Einschränkungen und Verzicht kann man von der genannten Summe, welche jetzt schon ohne zeitliches Limit garantiert werden müsste, vielleicht überleben, ist es doch etwa der Betrag mit dem man über die Grundsicherung die Lebenshaltungskosten, das Wohnen und die Krankenversicherung abgedeckt bekommt. Die Betriebskosten, welche auch bei Künstlern bestehen, sind damit eben nicht abgedeckt, womit dort Existenzen weiterhin bedroht sind bzw. vernichtet werden. Hier kommt der Staat somit nur einem Minimum seiner Pflicht im Bereich des Sozialen nach und nicht mehr. Am Ende des Tages muss man somit von einer Nullnummer sprechen, welche durch die Propaganda positiv verkauft werden soll. Damit schließt sich der Kreis dann, was die Sache mit dem Vertrauen angeht.


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