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Nix Neues aus China


Dieses Bild von Thorsten Hülsberg im Stil der TUHpix zeigt eine weichgezeichnete, orangeweiße Stoffstruktur.

Hier ist das Thema natürlich nicht das Coronavirus, was man bei der Überschrift allerdings durchaus vermuten könnte. COVID-19, wie es längst offiziell heißt, was sich aber nicht so richtig durchsetzen will, ist schließlich auch kein rein chinesisches Problem mehr. Thema hier ist übrigens der chinesische Künstler Ai Weiwei. Er ist längst eine Ikone seiner Zunft, wobei er auch immer wieder für Negativschlagzeilen sorgte, wie zuletzt durch seine Abrechnung mit Deutschland. Man darf sich aber sicher sein, dass oft genug die pure PR im Vordergrund steht, was doch eher traurig ist, sollte dort doch in erster Linie immer die Kunst stehen.  Bis ins letzte Jahr lebte er noch in Berlin, nun ist es Cambridge geworden aber im Moment bewegt er trotzdem wieder Deutschland. Sein jüngstes Projekt, in Kooperation mit einer großen, deutschen Baumarktkette, kann wieder einmal verwirren. Hier stehen Skulpturen zum Selbermachen aus Warnjacken und einigen anderen üblichen Baumarktprodukten im Fokus. Die Idee zu diesem Kunstwerk mit dem Titel Safety Jackets Zipped the Other Way ist dabei leider nichts wirklich Neues. Die 26 Seiten Bauanleitung gibt es hier im Internet und man stellt fest, dass es nur ein Aufwärmen einer Idee von Ai Weiwei, damals in den späten 1980ern unter dem Titel Five Raincoats Holding Up a Star, ist. Am Ende wird man das Gefühl nicht los, dass hier nur der Kommerz für den Künstler und die Baummarktkette Bedeutung haben. Aber selbst Kunst und Kommerz ist spätestens seit Andy Warhol (1928-1987) keine neue Idee mehr, welche Menschen wirklich vom Hocker reißen würde. Persönlich kann ich mit alldem kaum etwas anfangen und bin somit von Ai Weiwei doch eher enttäuscht, was auch nicht allzu oft vorgekommen ist. Gespannt bin ich jetzt vor allem auf die Kommentare zu dem ganzen Thema und vielleicht findet sich sogar jemand, der auf diesen Zug aufgesprungen ist und seinen Ai Weiwei irgendwo stehen hat.


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Kommentare: 1
  • #1

    Eva Pliem (Mittwoch, 26 Februar 2020 16:51)

    Es wäre wünschenswert wenn sich so mancher Künstler nicht als Prostituierter und oder Prostituierte der Wirtschaft etz. hergeben würde. Es ist halt allzu verlockend vom großen Kuchen ein paar Krümel zu erhaschen. Es wird unglaublich viel produziert, vieles verkommt da leider zur Wunst.
    Andererseits leben sehr viele Künstler weitaus unter dem Existenzminimum, können ihre Arbeit nur "neben" dem oder jenem Job machen. Da ist es dann nicht verwunderlich wenn sie beginnen zu produzieren anstatt zu arbeiten und zu reflektieren.
    Ja ich weiß, das geht jetzt über das Thema hinaus. Ich finde es dennoch wichtig auch das immer wieder zu Thematisieren. Und der Zusammenhang passt.
    Diese Arbeit von Ai Weiwei finde ich schön, sauber, brav gemacht, doch ruft es bei mir keinerlei Interesse, keinerlei Staunen hervor.