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Am Ende schließt sich der Kreis immer


Dieses Farbfoto von Thorsten Hülsberg zeigt ein Verbotsschild an der BayArena in Leverkusen.

Man wird doch wohl auch im Fußball philosophieren dürfen, vor allem wenn es sich so anbietet, wie am vergangenen Wochenende oder bei den Verbotsschildern an der BayArena, auf die hier auch noch geblickt wird. Alles startete am Freitagabend mit einem Westderby zwischen Borussia Dortmund und dem 1. FC Köln, welches eigentlich Spannung versprach. Mit dem 1:0 in der ersten Minute ahnte man aber schon, dass dies relativ werden könnte. Dann wurde es erst einmal wieder richtig absurd in Sachen Videobeweis, was glücklicherweise keine Folgen hatte. Dann der nächste Fehler von Harm Osmers, der das 2:0 nicht geben wollte, dies wurde vom Kölner Keller korrigiert. Dann war Pause. Danach erst einmal das 3:0 aber auch das 3:1. Dann wurde es bitter für die Geißböcke, denn es folgten noch zwei Tore von Erling Haaland zum 5:1-Endstand. Um es mit einem breiten Grinsen zu sagen, hatte er deutlich zur Vorwoche nachgelassen, denn es waren diesmal eben nur noch zwei Treffer. Am Samstagnachmittag trafen der SC Freiburg und der SC Paderborn zum Sportclubtreffen aufeinander. Für die Fans des SCP war das 0:0 zur Pause ganz gut, für alle anderen eher nicht. Nach der Pause ging es für die Paderborner freudig weiter, denn es fiel das 0:1, welches der Freiburger Keeper Alexander Schwolow netterweise durchließ. Danach ein kleiner Tiefpunkt für die Ostwestfalen, denn es gab einen unverständlichen, gelbroten Platzverweis durch Schiedsrichter Christian Dingert. Er sollte Thema bleiben, gab er doch noch einen umstrittenen Elfer in der Schlussphase, der spannenderweise im Kölner Keller wieder niemand interessierte. So gab es das 0:2, was auch der Endstand mit einem ordentlichen Geschmäckle war. Um noch einmal auf den Schiri zu kommen, muss abschließend noch erwähnt werden, dass SCP-Coach Steffen Baumgart schon die dritte Gelbe bekam, ganz passte zu den dortigen Geschehnissen.

Weitere Schiedsrichterdiskussionen

Gespannt war man am Samstag ebenso auf die Rückrundenpremiere von Borussia Mönchengladbach in der Heimat, wo sie den FSV Mainz 05 zu Gast hatten und es dort mit einer Schweigeminute losging. Am Niederrhein fiel dann auch der erste Treffer am Samstag und das 0:1 war schon eine kleine Überraschung. Die Fohlen waren aber nicht geschockt und so fiel auch der zweite Treffer des Tages, zum 1:1, in Gladbach. Felix Zwayer machte den Schiedsrichter bei diesem Kick und sorgte schnell für Diskussionen, da überraschte es nicht, dass Fohlen-Trainer Marco Rose noch vor der Pause die Gelbe sah. Diese gab es übrigens, da er Probleme mit Fehlentscheidungen des Schiris hatte, was sich von selbst erklärt. Mit dem Unentschieden ging es dann in die Pause und es waren bis dahin tatsächlich die einzigen Tore am Samstagnachmittag. Während es sonst nach der Pause überall schnell zu rappeln begann, dauerte es in Gladbach bis zum Beginn der Schlussphase bis mit dem 2:1 endlich wieder ein Treffer fiel. Kurz vorm Ende dann auch noch der 3:1-Endstand mit einem absoluten Traumtor aus über 35 Metern Distanz. Übrigens ganze zwei Elfer gab Zwayer den Borussen nicht und der Kölner Keller blieb stumm, was ebenfalls wieder für sich sprach. Ausverkauf gab es am Samstagnachmittag auch ein wenig mit dem Kick zwischen dem VfL Wolfsburg und Hertha BSC Berlin. Da passte eine torlose erste Hälfte dann natürlich. Nach über einer Stunde glaubte man schon nicht mehr an Tore in der Autoskandalstadt und dann fiel doch noch das kuriose 1:0. Danach ging es auch gleich mit dem Ausgleich weiter. In der Schlussphase drehte die Hertha das Spiel dann mit dem 1:2-Endstand tatsächlich noch, auch dieses letzte Tor konnte man durchaus kurios nennen.

Die Spannung bleibt gesetzt

Große Tradition empfing am Main mit Eintracht Frankfurt das genaue Gegenteil und so musste sich RB Leipzig auf geballten Protest einstellen. Auf Tore stellte man sich in der ersten Hälfte hingegen nicht ein. Auch in Frankfurt klingelte es so erst direkt nach Wiederanpfiff und zwar mit einem schönen Treffer zum 1:0. Schiri Daniel Siebert gab in Frankfurt auch keine gute Figur ab, was allerdings nicht zum Nachteil der Adler führte, die kurz vorm Abpfiff noch den 2:0-Endstand setzten. Spätestens jetzt sollte man schon einen Blick auf die Tabelle werfen. Was auch noch angemerkt sein muss, Jogi Löw war im Stadion und bewies in der Pause mit einer falschen Prognose wieder, warum er ein umstrittener Nationaltrainer bleiben wird aber dies kann er im Sommer mit einem längst überfälligen Titel natürlich gerade rücken. Zum Abschluss der Samstagmachmittagsspiele standen sich dann noch der 1. FC Union Berlin und der FC Augsburg gegenüber. Den Start gab es in Berlin etwas verspätet, da es erstmal FCA-Pyro gab, danach folgten 45 Minuten ohne Tore. So gab es auch dort den ersten Treffer erst gleich nach der Pause und zwar das 1:0. Nach gut einer Stunde legten die Eisernen mit dem 2:0 nach, was dann auch in der Hauptstadt der traurige Auftakt für den ablehnungswürdigen Videobeweis war, der aber, wie das Ergebnis zeigt, nicht wirklich dazwischen funkte. Tore fielen dann keine mehr, womit es beim verdienten 2:0 blieb.

Erstaunliche Aussetzer

Das Abendspiel war zu mindestens auf dem Papier nicht nur ein Klassiker, sondern auch ein Topspiel und so traf der FC Bayern München auf Schalke 04. Damit konnte man von einem ausgeglichenen, spannenden Spiel ausgehen. Vorab sei schon erwähnt, dass ausgerechnet das Torwartthema in dieser Partie ausschlaggebend sein sollte. In der sechsten Minute sorgte ein erster augenfälliger Aussetzer von S04-Keeper Markus Schubert für das frühe 1:0. Das erste 2:0 war dann klares Abseits, was der höchstumstrittene Schiri Manuel Gräfe aber nur durch das Einwirken des Kölner Kellers begriff und den Treffer zurücknahm. Beim zweiten 2:0, war es noch deutlicher und Gräfe sah es wieder nicht und der Treffer wurde wieder kassiert. Pünktlich zur Pause sprang Schubert dann in Manier eines Stuntmans am Ball vorbei und so zählte dann das dritte 2:0 tatsächlich. Die Fragezeichen waren damit schon zur Pause wieder riesig. Kurz danach dann das erste unauffällige Tor des Abends zum 3:0. Dem 4:0 ging dann eine umstrittene Balleroberung voraus aber all dies wird am Saisonende wieder kein Thema mehr sein. Um diesen lächerlichen Abend angemessen abzuschließen, machte Schubert sich den Endstand von 5:0 dann direkt selber rein. Es war wieder ein Abend der großen Zufälle, welche weiterhin dafür sorgen, dass man die vermeintlich überraschende Spannung verkaufen kann. Am Sonntag musste Werder Bremen an der Weser eigentlich endlich mal die Kurve kriegen und zwar gegen 1899 Hoffenheim. Ganz im Stil des Vortages blieben auch im Norden die ersten 45 Minuten torlos. So begann der Fußballsonntag doch eher langweilig. Nach über einer Stunde dann der erste Treffer und zwar ein Bremer Eigentor zum 0:1. In der Schlussphase wurde es für Werder noch bitterer, denn die SAP-ler erhöhten innerhalb von nur vier Minuten auf den 0:3-Endstand. Der letzte Treffer wurde dann noch mit der ablehnungswürdigen Technik überprüft, es vergeht leider wirklich kein Tag ohne. Da Werder es auch gegen schlechte Hoffenheimer nicht brachte, sind sie nun richtig im Keller mit dabei und dies dann auch verdient.

Rheinisches Derby und die Staatsmedien

Dann schloss sich der Kreis mit dem letzten Spiel des 19. Spieltags auch schon wieder mit einem Westderby. Es stand das Derby am Rhein zwischen Bayer 04 Leverkusen und Fortuna Düsseldorf, die zu diesem Zeitpunkt Tabellenletzter waren, an. Sonntagabend und Leverkusen wieder gegen ein Kellerkind aber diesmal ging es wesentlich ruhiger los aber trotzdem schaffte B04 noch vor der Pause das 1:0. Spätestens im zweiten Durchgang wurde es ein Wettbewerb, wer den Chancentod besser geben sollte. In der Schlussphase erhöhte Leverkusen dann endlich, nach einem Torwartfehler, auf 2:0. Fast mit dem Schlusspfiff gab es dann noch einen Elfmeter zum 3:0-Endstand, womit der genannte Wettbewerb am Ende doch klar von der Fortuna gewonnen wurde und man so Schlusslicht blieb. Zum Ende muss noch einmal über die Staatsmedien gesprochen werden, die am Wochenende wieder vieles, was die Zwangsabgabe namens Rundfunkbeitrag in einem schlechten Licht da stehen ließ, boten. Pyro, Videobeweis, es gab eine ganze Menge, was man den Zuschauern vorenthielt. Der Spielbericht zum Kick in Wolfsburg musste in der ARD-Sportschau wegen technischer Schwierigkeiten gar in zwei Teilen gezeigt werden. Beim Aktuellen Sportstudio im ZDF war es der große Werbeabend für die unbeliebten Dosenkicker, wobei natürlich der FCB auch nicht zu kurz kam, was schon auffällig bleibt. Der Studiogast vom Brauseclub ging übrigens an der Torwand völlig unter, um beim Selbsterklärenden zu bleiben. Außerdem gab es im ZDF aber auch wieder allgemeine Qualitätsmängel, zum Beispiel beim Hinweis zum Videobeweis im Spiel in Dortmund oder zur Schiedsrichterleistung in Freiburg. So zeigt man geschönten Fußball und nicht die Realität.


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